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Panorama: Gibt es unbürokratische Hilfe? Nein, bloß Kleinmut der Innenminister (Kommentar)

Das soll unbürokratische Hilfe sein? Türkische Erdbebenopfer erhalten nur dann eine erleichterte Einreise nach Deutschland, wenn Vater, Mutter oder Ehegatte hier leben - und sie zudem persönlich am Flughafen Istanbul abholen.

Das soll unbürokratische Hilfe sein? Türkische Erdbebenopfer erhalten nur dann eine erleichterte Einreise nach Deutschland, wenn Vater, Mutter oder Ehegatte hier leben - und sie zudem persönlich am Flughafen Istanbul abholen. Sind es "nur" Geschwister oder Großeltern, die, zum Beispiel, eine obdachlose Familie aus der Region um Izmit oder ein zum Waisen gewordenes Enkelkind vorübergehend in ihrer Berliner Wohnung aufnehmen und von Elend und Seuchengefahr befreien könnten, dann bleibt nur der äußerst mühsame und langwierige Weg des "normalen" Visumantrags. Der aber ist vielen versperrt: weil sie mit der Wohnung auch ihre Papiere verloren haben oder kein Geld für die Reise zum nächsten Konsulat besitzen. Die nahenden Wahlen scheinen mehreren Landesregierungen die Sinne vernebelt zu haben - und dazu gehört leider auch der Senat von Berlin. Was hätte eine großzügige Geste in der Stunde der Not nicht alles bewegen können - nach den Spannungen und Missverständnissen zwischen Deutschland und der Türkei. Doch der Kleinmut mehrerer Länder-Innenminister verwandelt die gute Absicht der Bundesregierung nun in die nächste Peinlichkeit im deutschen Umgang mit der Türkei.

cvm

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