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Lugner Sheridan

© dpa

Glamour light: Wiener Opernball ohne große Stars

In Zeiten der Finanzkrise und des neuen Anti-Korruptionsgesetzes von Österreich blieben dieses Jahr die meisten Promis dem Wiener Opernball fern. Doch einer brachte trotz allen Widerstandes mit seiner Geliebten Star-Allüren aufs Parkett: Der Wiener Bauunternehmer Richard "Mörtl" Lugner.

Zwar ließ sich internationale Prominenz auf Österreichs wichtigstem gesellschaftlichen Ereignis kaum blicken, doch das störte die in Frack und lange Abendkleider gekleideten Ballgäste nicht. Nach dem in diesem Jahr erstmals von allen Debütant/Innen ausgerufenen "Alles Walzer" stürmten Paare aller Alterskombinationen das Parkett.

Ball der Bälle

Erstmals in der Geschichte der inzwischen 140 Jahre alten Staatsoper wurde der Abend mit Musik von Josef Haydn begonnen. Eine Hommage an den "Vater der Wiener Klassik", dessen 200. Todestag in diesem Jahr begangen wird. Geschmückt war das ganze Haus mit "Fair Trade Blumen", eingeflogen aus Ecuador. Erstmals wurde der Ball in diesem Jahr von Desirée Treichl-Stürgkh organisiert, die die langjährige Opernball-Managerin und Sacher-Direktorin Elisabeth Gürtler nach Meinung der Gäste nicht vermissen ließ.

Im Vorfeld des "Balls der Bälle", der gewöhnlich um 22 Uhr beginnt und bis in die Morgenstunden dauert, hatte es in diesem Jahr zahllose Irritationen gegeben. Mehrere Prominente aus der österreichischen Wirtschaft und Finanz verzichteten auf ihren Auftritt in Frack und gestärktem Hemd aus Rücksicht auf die von Medienvertretern ständig beschworenen Wirtschafts- und Finanzkrise. Doch auch Österreichs neues Anti-Korruptionsgesetz hielt einige Promis vom Opernball fern.

Heiße Kartoffeln und brechende Lanzen

Immerhin ließen sich Österreichs sozialdemokratischer Kanzler Werner Faymann und sein Vize, Josef Pröll, von der Volkspartei den demonstrativen Besuch auf dem Ball nicht nehmen. Schließlich ist das "Event" ein offizieller Staatsball, und da durfte natürlich auch Bundespräsident Heinz Fischer nicht fehlen. Fischer brach dann auch gleich eine Lanze für das teuerste Tanzfest der Wiener Ballsaison: "Wir stehen gut genug da, dass wir das nicht wie eine heiße Kartoffel fallen lassen müssen", meinte er auf die oft gestellte Frage, ob man in diesen Zeiten überhaupt feiern dürfe.

Dennoch stand auch bei diesem Opernball der Wiener Bauunternehmer Richard "Mörtl" Lugner mit seinem aus den USA eingeflogenen "Desperate Housewife", Nicollette Sheridan, wieder eindeutig im Mittelpunkt des Medieninteresses. Mangels weiterer Prominenter wurden beide bei ihrer Ankunft derart von Reportern belagert, dass die von Leibwächtern umgebene Sheridan mit einem aufgeregten "My dress, My dress" (Mein Kleid, Mein Kleid) in "Mörtls" Loge flüchtete. (hyc/dpa)

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