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Panorama: Gnade für die Meteorologen

Im chaotischen April können sie das Wetter leichter voraussagen als im MaiBERLIN (os).Die Meteorologen haben einen schweren Job.

Im chaotischen April können sie das Wetter leichter voraussagen als im MaiBERLIN (os).Die Meteorologen haben einen schweren Job.Das Wetter kann etwas sehr Unvorhersehbares sein, sodaß sie mit ihren Prognosen zwangsläufig immer wieder gewaltig danebenliegen.Mit solchen Umwägbarkeiten müssen Meteorologen gut leben können und sie müssen ertragen können, daß viele Menschen auf sie schimpfen."Damit kann ich umgehen", sagt Norbert Becker-Flügel von der Dahlemer Wetteragentur Meteofax."Ich weiß, daß die Erwartungen der Menschen sehr hoch sind.Einerseits ist der Aussagewert der Prognosen in der Regel sehr hoch, andererseits gibt es immer einen Ungenauigkeitsfaktor, der in der Natur der Sache begründet liegt." Kurioserweise sind die Prognosen im angeblich chaotischen April in der Regel sehr präzise, während sie im angeblich stabilen Mai - das beste Beispiel war der letzte Sonntag - oft völlig falsch sind.Im April können die Meteorologen zunächst nicht viel falsch machen: "Bewölkt mit Aufheiterungen und gelegentlichen Schauern, 12 Grad".Das stimmt fast immer.Doch die Meteorologen leisteten erheblich mehr.Sie sagten präzise die Tageszeit voraus, wann die Sonne scheinen und wann einige Schneeflocken vom Himmel fallen sollten.Auch die Temperatur war fast immer richtig.Das liegt daran, daß im April meist großräumige Wetterlagen bestimmend sind, die entgegen landläufiger Meinung überhaupt nicht chaotisch sondern ganz eindeutig sind.Die Meteorologen können genau sagen, mit welcher Geschwindigkeit ein Tief naht und präzise die Zeit nennen, wann welche Art von Wolken bei uns sein und wann es regnen oder schneien wird.Auch ob und wie lange die Sonne scheinen wird, ist zu ermitteln.Trotz der Wechselhaftigkeit liegen die Meteorologen im April meist auf der sicheren Seite. Im Mai ist dagegen alles schwieriger.Am vergangenen Sonntag lagen alle Meteorologen voll daneben.Sie kündigten Regen an und 15 Grad.Stattdessen wurde es ein Traumsonntag mit strahlender Sonne und 22 Grad.Wie kam das? Derzeit herrscht eine "Zentraltieflage".Das ist für die Meteorologen der schlimmste Fall.Eine riesige Luftströmung dreht sich großräumig über fast ganz Europa.Eigentlich eine stabile Geschichte.Doch in diesem System entwickeln sich kurzfristig kleine Subsysteme, die völlig entgegengesetzt sind.Das vorausgesagte Regengebiet blieb einfach aus.Also schien die Sonne.Und weil die schon ziemliche Kraft hat, wurde es traumhaft.Das kann an diesem Dienstag und in den nächsten Tagen so weitergehen.Die Meteorologen können nur um Gnade flehen, wenn sie daneben liegen.Wenn sie Glück haben, wird es schöner als vorhergesagt.Sonne stimmt die Menschen milder.

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