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Panorama: Gottesdienst für Opfer des Zugunglücks

Lathen - Die Kirche in Lathen ist auch an normalen Tagen gefüllt, oft sogar bis in die letzten Reihen. Am Mittwoch, bei der ökumenischen Trauerfeier für die Opfer des Transrapid-Unglücks, sind an die tausend Menschen gekommen.

Lathen - Die Kirche in Lathen ist auch an normalen Tagen gefüllt, oft sogar bis in die letzten Reihen. Am Mittwoch, bei der ökumenischen Trauerfeier für die Opfer des Transrapid-Unglücks, sind an die tausend Menschen gekommen. Per Lautsprecher wird der Gottesdienst auf den Vorplatz übertragen, nicht alle passen in die Kirche. Idyllisch liegt die auf einem kleinen Hügel im Dorf, umgeben von dicken, alten Bäumen. Der Bundespräsident Horst Köhler ist gekommen, ebenso der niedersächsische Ministerpräsident ChristianWulff, CDU. Er liest zu Beginn der Trauerstunde die Namen der Opfer, die bei dem Zusammenprall der mit Tempo 170 fahrenden Magnetschwebebahn mit einem Werkstattwagen getötet wurden. Und er spricht den Angehörigen das Beileid der Landesregierung und „aller Menschen im In- und Ausland“ aus. „Uns allen stehen sie vor Augen, die Bilder von Lathen“, sagte Wulff. „Plötzlich ist der Tod über sie gekommen, hat unterschiedslos Ehepartner, Mütter und Väter ihren Liebsten entrissen.“ Er erwähnt ein Elternpaar aus der Region, das vier Kinder hinterlässt und ebenso in dem Unglücks-Transrapid gesessen hat wie zwei Besucher aus den USA, die gemeinsam mit ihrer Gastgeberin und deren Lebensgefährten zu Tode kamen. Nachdenkliche Worte finden die Predigten des Osnabrücker Bischofs Franz-Josef Bode und der Landessuperintendentin Doris Janssen-Reschke. Die Tragödie habe auf furchtbare Weise die Grenzen menschlicher und technischer Kapazität gezeigt, so Bode. Janssen-Reschke warnte, man könne nun „nicht einfach nur weitermachen wie bisher“.

„Ein würdiger Rahmen war das, den Rettern und Angehören wurde Trost gespendet“, sagte Alexander Retemeyer von der Staatsanwaltschaft Osnabrück, auch er war beim Trauergottesdienst. Zurzeit sind die Ermittler zur Unfallursache dabei, die Zeugen, etwa Mitarbeiter des Betreiberunternehmens, zu befragen. Erst wenn alle Ergebnisse vorlägen, würde die Öffentlichkeit informiert, so Retemeyer. Wann, „das könnte Wochen und Monate dauern“. In Berlin legte das Bundeskabinett zu Beginn seiner Sitzung eine Gedenkminute ein.ddp/jea

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