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Gran Canaria: Tausende Urlauber fliehen vor Flammen

Auf Gran Canaria fliehen derzeit mehr als 2000 Menschen vor dem größten Feuer, das die Insel je heimgesucht hat. Gelegt hat es ein 37-jähriger Forstarbeiter - weil sein Vertrag nicht verlängert wurde.

Der große Waldbrand auf der Ferieninsel Gran Canaria hat sich weiter ausgebreitet. Mehr als 2000 Menschen mussten fliehen, darunter auch etwa 50 deutsche Urlauber. Als das Feuer bereits unter Kontrolle schien, habe heftiger Wind es erneut angefacht, teilten die Behörden mit. Teile der bei Touristen beliebten Gemeinden Mogán und San Bartolomé de Tirajana im Südwesten der Kanaren-Insel hätten evakuiert werden müssen. Viele Menschen wurden in einer Sporthalle in Sicherheit gebracht, einige flüchteten an den Strand, wie das Fernsehen berichtete. Rund 60 Häuser seien niedergebrannt. Verzweifelte Anwohner versuchten, die Flammen mit Wasser aus Gartenschläuchen aufzuhalten.

Die deutschen Urlauber wurden aus ihrem Hotel in San Bartolomé de Tirajana in Sicherheit gebracht. Die Flammen hätten sich der in rund 1000 Metern Höhe gelegenen Anlage bis auf einen Kilometer genähert, meldete der Rundfunk am Abend. Die Touristen seien in ein anderes Hotel an der Küste gebracht worden. Niemand sei zu Schaden gekommen.

Hitze und Rauch erschweren Löscharbeiten

Das durch Brandstiftung nahe Tejeda im Zentrum der Insel entstandene Feuer hat bereits rund 4000 Hektar Pinien- und Eukalyptuswald vernichtet. Dies entspricht einer Fläche von 5400 Fußballfeldern. Es ist der größte Waldbrand in der Geschichte der Insel. Die große Hitze mit Temperaturen über 40 Grad und die Trockenheit erschwerten ebenso wie dichter Rauch und starker Wind die Löscharbeiten. Rund 300 Feuerwehrleute, Soldaten und Helfer kämpften an acht verschiedenen Feuerfronten gegen die Flammen. Unterstützt wurden sie von einem Dutzend Löschhubschraubern und -flugzeugen.

Gegen den mutmaßlichen Brandstifter wurde unterdessen Haftbefehl erlassen. Der 37-jährige Forstarbeiter hatte gestanden, das Feuer am vergangenen Freitag aus Wut über die Nicht-Verlängerung seines Vertrages gelegt zu haben.

Waldbrände wurden auch vom spanischen Festland gemeldet. In einer Gebirgsregion nahe Córdoba im Süden des Landes vernichtete ein auf einem Schießplatz der Armee ausgebrochenes Feuer rund 4000 Hektar Wald und Buschland, weitere 800 Hektar fielen den Flammen in der Umgebung von Huelva zum Opfer. Im benachbarten Portugal konnten mehrere Feuer gelöscht werden, die Waldbrandgefahr dort bleibt aber angesichts großer Hitze und Trockenheit ebenfalls extrem hoch. (mit dpa)

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