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Griechenland: Brände verwüsten "grüne Lunge" von Athen

In einem nächtlichen Großeinsatz hat die griechische Feuerwehr einen Großbrand im Norden Athens weitgehend unter Kontrolle gebracht. Gefahr für die Bewohner bestehe nicht mehr, doch die "grüne Lunge" der Hauptstadt sei schwer verwüstet.

In einem nächtlichen Großeinsatz hat die griechische Feuerwehr einen Großbrand im Norden Athens weitgehend unter Kontrolle gebracht. Gefahr für die Stadtrandbewohner bestehe nicht mehr, doch sei die "grüne Lunge" der Hauptstadt schwer verwüstet, teilte eine Sprecherin mit. Der Wind habe sich weitgehend gelegt, "es geht besser, wir sind viel optimistischer als gestern", sagte sie weiter. Noch in der Nacht sah die Lage dramatisch aus: Insgesamt versuchten 200 Feuerwehrleute mit der Unterstützung von 370 Soldaten sowie zehn Löschflugzeugen und -hubschraubern, das von starken Winden angefachte Flammenmeer am Berg Parnitha in den Griff zu bekommen.

Erst am Morgen gaben die Behörden weitgehend Entwarnung. In der gesamten Zone rund 30 Kilometer nordwestlich von Athen gebe es nur noch drei Brandherde, teilte der Minister für öffentliche Ordnung, Vyron Polydoras, nach einer Krisensitzung in Athen mit. "Wir haben eine schwierige Aufgabe erfolgreich gemeistert. Doch der Kampf geht weiter", sagte der Minister. Auch in den anderen Waldbrandregionen im Zentrum des Landes, auf der Halbinsel Peloponnes sowie im Westen entspannte sich die Lage weitgehend. Nach der extremen Hitze der vergangenen Tage waren insgesamt mehr als hundert Brände ausgebrochen. Insgesamt waren fast 1500 Brandbekämpfer im Einsatz. Zwölf Menschen starben seit Beginn der Hitzewelle in Griechenland vor einer Woche.

Experten sprechen  von "ökologischer Katastrophe"

Angesichts der großen Anzahl von Brandherden vermutete Polydoras, dass zumindest einige auf Brandstiftung zurückgehen. Kritik der Medien an der späten Intervention der Feuerwehr auf dem Berg Parnitha wies der Minister zurück. Wegen der zahlreichen Strommasten in dem Gebiet habe sich die Feuerwehr zunächst mit dem Einsatz von Löschflugzeugen stark zurückgehalten.

Das ganze Ausmaß der Schäden war zunächst nicht bekannt. Experten sprachen aber von einer "ökologischen Katastrophe". Vor allem für die zubetonierte und ständig von Smog bedrohte Hauptstadt sei die Zerstörung der ausgedehnten Pinienwälder am Berg Parnitha ein Desaster. Über der Gegend lag am Morgen dichter Rauch. Der Bürgermeister des nordostgriechischen Dorfes Argaliasti, Miltiadis Gaitanas, klagte ebenfalls: "Unsere Häuser sind sicher. Aber unsere bei den Urlaubern so beliebten Wälder sind in Rauch aufgegangen", berichtete er dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender Net. (mit AFP)

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