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Brand

© dpa

Griechenland: Flammeninferno fordert 19 Todesopfer

Bei den Waldbränden auf der griechischen Halbinsel Peloponnes sind mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. Auch in Süditalien wüten schwere Brände.

Die Zahl der Opfer bei den verheerenden Waldbränden in Griechenland ist am Abend auf mindestens 19 angestiegen, darunter auch ein Ehepaar aus Frankreich. Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Opfer weiter steigen könnte. Hunderte Menschen seien von den Flammen auf dem gebirgigen Hinterland der Kleinstadt Zacháro auf der Halbinsel Peloponnes eingeschlossen worden. Viele Menschen strömten zu den Stränden von Westpeloponnes, um den Flammeninferno zu entkommen. Auch in Süditalien konnten die gewaltigen Waldbrände bis zum Freitag nicht gelöscht werden.

Der griechische Staatspräsident Karolos Papoulias sprach den Familien der Opfer sein Beileid aus. "Ich stehe allen unseren Landsleuten, die heute Nacht kämpfen und leiden, bei. Wir erleben Tage der Nationalen Trauer", hieß es in einer Erklärung des griechischen Staatsoberhauptes am späten Freitagabend weiter. Griechenland hat die EU nach Regierungsangaben vom Freitag um Hilfe gebeten.

"Es ist ein Inferno. Die Hölle auf Erden haben wir hier", sagte der Präfekt der Region um die Kleine Stadt Zacháro Charalambos Kafýras im Fernsehen. "Ich habe verkohlte Leichen gesehen. Es ist schrecklich. Ich kann nicht mehr", sagte der verzweifelte Politiker Kafýras. Der griechische Ministerpräsident Kostas Karamanlis erreichte nach mehreren Versuchen am späten Freitagabend die am schwersten betroffene Stadt Zacháro, berichtete der griechische Rundfunk weiter.

Die beiden Spitzenpolitiker des Landes, Ministerpräsident Kostas Karamanlis und der Sozialist Giorgos Papandreou unterbrachen derweil den Wahlkampf wegen der "nationalen Tragödie", wie es in den Medien hieß. In Griechenland sollen am 16. September Parlamentswahlen stattfinden. Waldbrände tobten nach Anagen der Feuerwehr an mehr als 170 Stellen in fast allen südlichen Landesteilen. Zahlreiche Dörfer des Peloponnes mussten evakuiert werden. Ein Großbrand tobte nahe der südgriechischen Hafenstadt Kalamata. In den Präfekturen Messinia und Lakonia und Ilia wurde der Notstand ausgerufen.

Panik bei Palermo

In Süditalien, wo die Temperaturen wieder bis auf 38 Grad stiegen, mussten Feuerwehr und Armee allein am Donnerstag zu insgesamt 519 Einsätzen bei Waldbränden ausrücken. 234 davon wurden auf Sizilien gezählt, wie italienische Medien berichteten. "Eine Krise solchen Ausmaßes hat es noch nie gegeben", sagte Michele Candotti, der Chef vom WWF Italia. In der Ortschaft San Martino delle Scale bei Palermo kamen die Flammen am Freitag den Häusern immer näher und es brach Panik aus. Viele Menschen seien verletzt worden, teilte die Feuerwehr mit. Bei Messina tobten gleich zehn verschiedene Waldbrände. Ebenfalls betroffen waren die Regionen Kampanien, Kalabrien und Apulien. Mehrere Autobahnen mussten vorübergehend gesperrt werden.

In diesem Sommer sind in Italien bisher rund 90.000 Hektar Wald in Flammen aufgegangen. Im Vergleich zu 2006 nahmen die Brände um 40 Prozent zu. Elf Menschen kamen in den Feuern ums Leben. Die meisten Brände würden absichtlich gelegt, hieß es in den Medien. Politiker forderten deshalb strenge Strafen für die Brandstifter.

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