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Griechenland: Homosexuelle Trauung dank Gesetzeslücke

Die orthodoxe Kirche in Griechenland widersetzt sich seit Jahren vehement der Anerkennung von Eheschließungen gleichgeschlechtlicher Partner. Doch auf der Insel Titos wird nun das erste homosexuelle Paar getraut. Der Bürgermeister macht sich eine Gesetzeslücke zu Nutze.

Trotz heftiger Kritik der orthodoxen Kirche soll Ende Juni in Griechenland erstmals eine standesamtliche Ehe zwischen Homosexuellen geschlossen werden. Der Bürgermeister der Dodekanes-Insel Tilos, Anastasios Aliferis, habe einen Antrag eines homosexuellen Paares akzeptiert, berichtete am Donnerstag die Athener Zeitung "Ta Nea". Ob es sich um zwei Männer oder zwei Frauen handelt, teilte der Bürgermeister nicht mit.

Die griechische Gemeinde der Homosexuellen (OLKE) kämpft seit Jahren um die Anerkennung von Eheschließungen oder eingetragenen Partnerschaften zwischen Menschen gleichen Geschlechts. Die orthodoxe Kirche Griechenlands lehnt dies jedoch strikt ab. "Das Leben zweier Menschen außerhalb der Ehe ist Prostitution und eine Bombe in den Fundamenten der Gesellschaft", hatte es in einer Erklärung der Synode der Bischöfe der orthodoxen Kirche im März dieses Jahres geheißen.

Der Bürgermeister von Tilos macht sich eine Gesetzeslücke zunutze, um die Homosexuellen-Ehe zu schließen: In einem Gesetz aus dem Jahr 1982, das die standesamtliche Trauung ermöglichte, ist die Rede von einer Trauung oder Eheschließung "zwischen zwei Menschen" und nicht zwischen "Mann und Frau". Damit sei diese Eheschließung möglich. (nim/dpa)

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