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Großbritannien: 18-Jähriger wegen Mord an elfjährigem Jungen verurteilt

Der Todesschuss auf den elfjährigen Rhys Jones hatte vor knapp eineinhalb Jahren ganz Großbritannien schockiert. Er war zwischen zwei rivalisierende Banden geraten und wurde von einer Kugel getroffen. Nun ist sein Mörder verurteilt worden.

Rund 16 Monate nach dem Todesschuss auf den elfjährigen Rhys Jones aus Liverpool ist ein 18-Jähriger wegen Mordes zu 22 Jahren Haft verurteilt worden. Eine Geschworenenjury in Liverpool sah es als erwiesen an, dass das Mitglied einer Jugendgang vor einem Pub auf Angehörige einer rivalisierende Bande geschossen und dabei den unbeteiligten Elfjährigen tödlich verletzt hatte. Rhys Jones war auf dem Heimweg vom Fußballspielen, als er zwischen die Fronten des Bandenkrieges geriet und ihn eine Kugel in den Hals traf.

Der Todesschütze war ein führendes Mitglied einer Jugendbande, die Anwohner terrorisiert und sich eine blutige Fehde mit einer anderen Gang geliefert hatte. Als er davon erfahren hatte, dass sich Mitglieder der rivalisierenden Bande in der Nähe eines Pubs aufhielten, fuhr er mit seinem Fahrrad dorthin und schoss dreimal in Richtung der Gegner. Die zweite Kugel traf den unbeteiligten Elfjährigen.

Einstimmiger Schuldspruch

Der Mord hatte international Schlagzeilen gemacht und ganz Großbritannien schockiert. Die Jury verurteilte außerdem sechs Komplizen des Schützen, der zur Tatzeit erst 16 war, weil sie unter anderem die Fahndung der Polizei behindert hatten. Nach viertägigen Beratungen waren die zwölf Geschworenen zu einem einstimmigen Schuldspruch gekommen.

Als das Urteil im Gerichtssaal verkündet wurde, brach die Mutter des Opfers in Tränen aus. "Zum Schluss ist für Rhys noch Gerechtigkeit geschehen", sagte der Vater später. (ut/dpa)

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