zum Hauptinhalt

Großbritannien: Bank muss Kundin wegen Stalking entschädigen

Ein ungewöhnlicher Fall von Stalking beschäftigt Großbritannien: Das Opfer wurde diesmal nicht etwa von einem abgewiesenen Verehrer verfolgt, sondern von seiner eigenen Bank. Die Frau fühlte sich am Ende nur noch wie "ein heulendes Wrack".

London - Die Halifax Bank terrorisierte ihre Kundin nach einem Bericht des "Daily Mirror" so sehr mit Briefen und Telefonanrufen, dass sie sich letztlich vor Gericht wiederfand - und in einer außergerichtlichen Einigung einer Entschädigungszahlung zustimmte. Zuvor hatte die betroffene Frau vor Gericht angegeben, sich wie ein Stalking-Opfer zu fühlen und ein nervliches Wrack geworden zu sein.

Der Anfang der Geschichte war eine Rechnung der Bank an ihre Kundin Alison Turner über 775 Pfund (1135 Euro) an Gebühren für das Überziehen ihres Kontos. Die 31-Jährige beschwerte sich und einigte sich mit der Bank darauf, dass sie das Geld nicht zahlen müsse und die Sache aus der Welt sei. Doch dem war nicht so: Turner erhielt 33 Briefe und Anrufe, in denen sie in teilweise sehr barschen Ton aufgefordert wurde, das Geld zu zahlen. Die Anrufe kamen zu jeder Tages- und Nachtzeit und auch am Wochenende - am Ende war die Frau nach eigenen Angaben "ein heulendes Wrack".

Doch irgendwann reichte es der Mutter zweier Kinder: Sie zog vor Gericht und schrieb laut "Mirror" möglicherweise Rechtsgeschichte. Wieviel Geld die 31-Jährige von Halifax bekommt, blieb unbekannt. Ein Nachbar Turners befand jedenfalls: "Sie ist eine nette Frau. Sie wurde angegriffen und hat beschlossen, zurückzuschlagen. Was immer sie dabei jetzt gewonnen hat, sie hat es verdient." (tso/AFP)

Zur Startseite