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Panorama: Große Schiffe sind meist gut gewappnet

Experten sehen für Kreuzfahrtschiffe keine große Gefahr durch so genannte Monsterwellen. Entscheidend sei nicht die Höhe der Welle, sondern der Winkel , in dem sie auf das Schiff trifft, und vor allem die Geschwindigkeit des Schiffes, sagte ein Experte der Klassifizierungsgesellschaft Germanischer Lloyd („GL“, der Tüv für Schiffe) in Hamburg.

Experten sehen für Kreuzfahrtschiffe keine große Gefahr durch so genannte Monsterwellen. Entscheidend sei nicht die Höhe der Welle, sondern der Winkel , in dem sie auf das Schiff trifft, und vor allem die Geschwindigkeit des Schiffes, sagte ein Experte der Klassifizierungsgesellschaft Germanischer Lloyd („GL“, der Tüv für Schiffe) in Hamburg. Beides lasse sich vom Kapitän beeinflussen.

Selbst wenn eine Riesenwelle Fenster der Aufbauten zerschlagen hat, ist ein Schiff nicht unmittelbar in Gefahr. Denn in 20 oder 30 Meter Höhe kann durch eingeschlagene Scheiben nur verhältnismäßig wenig Wasser eindringen. Durch einige hundert oder tausend Liter Wasser werden zwar die Teppiche und das Mobiliar der Passagierkabinen nass, die Stabilität des Schiffes ist jedoch nicht im Geringsten in Gefahr. Selbst wenn sich größere Mengen eingedrungenes Wasser im Rumpf sammeln, wird das wieder nach draußen gepumpt.

Etwas anderes ist es, wenn Wellen die Fenster der ganz oben im Schiff liegenden Kommandobrücke einschlagen. Dann können Kurzschlüsse die Elektrik und Elektronik auf der Brücke lahm legen , wodurch auch die Hauptmaschine zwangsweise ausfallen kann. Nach den geltenden Vorschriften im Schiffbau müssen aber alle Systeme innerhalb kurzer Zeit wieder vom Maschinenraum aus zu starten sein.

So war es am 22. Februar 2001 der „Bremen“ der Reederei Hapag-Lloyd im Südatlantik ergangen. Auf ihrem Weg von der Antarktis nach Rio war das Luxuskreuzfahrtschiff von einer 30 Meter hohen Welle überrollt worden. Die Fenster auf der Brücke wurden eingedrückt, das eindringende Seewasser legte die Systeme lahm, die Hauptmaschine fiel aus. Das Schiff trieb damals eine Dreiviertelstunde manövrierunfähig in der tosenden See – eine gefährlich lange Zeit. Ohne Maschine kann der Kapitän nicht mehr den Einfallswinkel der Wellen bestimmen, das Schiff legt sich quer .

Derzeit entwickelt der Germanische Lloyd ein Wellenradar , das dem Nautiker auf der Brücke anzeigt, was auf ihn zukommt, also Form, Frequenz und Höhe der Wellen. Dieses Radar „sieht“ etwa 500 bis 800 Meter voraus. Jörn Hasselmann

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