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Panorama: Großer Meteorit im SüdenGrönlands eingeschlagen

Experten warnen zunehmend vor den Gafahren aus dem Weltall Von ANDREAS OSWALDEinige Bewohner von Nuuk, der Hauptstadt Grönlands, die nachts nicht schlafen konnten, trauten ihren Augen nicht, als sie zufällig aus dem Fenster sahen.Da fiel ein heller Stern vom Himmel.

Von Andreas Oswald

Experten warnen zunehmend vor den Gafahren aus dem Weltall Von ANDREAS OSWALDEinige Bewohner von Nuuk, der Hauptstadt Grönlands, die nachts nicht schlafen konnten, trauten ihren Augen nicht, als sie zufällig aus dem Fenster sahen.Da fiel ein heller Stern vom Himmel.Immer näher schien er zu kommen und zog schließlich südlich an der Stadt vorbei.Ein geistesgegenwärtiger Augenzeuge schaffte es, seinen Videorekorder zu aktivieren und filmte das Spektakel.Für mehrere Sekunden erleuchtete der glühende Meteorit die dunkle Nacht, bevor er aufschlug. Es passiert äußerst selten, daß Menschen den Niedergang eines Meteoriten aus derartiger Nähe beobachten können.Was in der Nacht zum 9.Dezember auf Grönland passierte, beschäftigt seither dänische und isländische Wissenschaftler.Der Tagesspiegel stieß eher zufällig auf den Vorgang.Meteorologen wiesen darauf hin, daß auf einem Satellitenfoto über Grönland eine Riesenwolke schwebt, die meteorologisch nicht erklärbar ist (Foto rechts).Die spontane These der Meteorologen von Meteofax: Ein Meteorit könnte eingeschlagen sein und eine enorme Menge Eis verdampft haben.Nachfragen bei dänischen und isländischen Forschern bestätigten den Verdacht.Daß um 8 Uhr 11 Universal Time, 5 Uhr 11 Ortszeit am 9.Dezember ein großer Meteorit im Süden Grönlands einschlug, gilt als gesichert.Unklar ist, wo er genau einschlug.Wissenschaftler kreisten ein Gebiet 200 Kilometer südöstlich von Nuuk ein.Dort herrscht ewiges Eis.Die Gegend ist so unwegsam, daß dort niemand hingelangen kann.Die dänische Luftwaffe flog wiederholt über das Gebiet, konnte jedoch nichts erkennen, weil es wegen der Jahreszeit fast den ganzen Tag dunkel ist.Was die Forscher irritiert: Bisher ist kein Seismograph auf der Welt bekannt, der eine Erschütterung festgestellt hat, die mit diesem Vorgang in Verbindung gebracht werden kann.Dafür haben die Experten mehrere Erklärungen: Entweder der Meteorit ist kleiner, als die Wahrnehmung der Augenzeugen und die Videobilder vermuten ließ.Oder der Aufprallwinkel war extrem flach.Und schließlich wird nicht völlig ausgeschlossen, daß der Meteorit vielleicht doch ins Meer stürzte. Wie ein Behördensprecher in Grönland sagte, sind die Menschen dort kaum besorgt.Der Gedanke, daß der Meteorit auch in besiedeltes Gebiet hätte stürzen können, scheint niemanden zu ängstigen.Ängstigen könnten sich nicht nur die Bewohner Grönlands.Ob ein Meteorit dort einschlägt oder in Mitteleuropa, ist reiner Zufall.Meteoriten werden seit einigen Jahren als zunehmende Gefahr erkannt.Auch Forscher in Berlin-Adlershof, an der Deutschen Forschungsanstalt für Luft- und Raumfahrt, beschäftigen sich mit Suchprogrammen, um die Bahn von Meteoriten zu ermitteln.Doch um einen großen Meteoriten abzuwehren, bedürfte es riesiger Atomwaffen.Und einiger juristischer Änderungen: Das Abschießen von Atomwaffen ins Weltall ist international verboten.

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