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© dpa

Großfahndung: Michalski radelt in die Arme der Polizei

Die Polizei hat Peter Paul Michalski am Dienstagmorgen in Schermbeck festgenommen. Der Schwerverbrecher wurde auf freiem Feld gestellt.

Seine letzten Meter in Freiheit hat der Mörder Peter Paul Michalski auf der tristen Bundesstraße 58 auf einem silberfarbenen Damenfahrrad verbracht. Zwischen dem Ruhrgebiet und den Niederlanden strampelte der Ausbrecher mit unbekanntem Ziel - ohne zu ahnen, dass ein Sondereinsatzkommando ihn bereits erwartete.

Auf freier Strecke - das nächste Haus liegt mehr als 150 Meter entfernt - holte die Spezialeinheit Michalski vom Rad. Er war bewaffnet, aber anscheinend völlig überrumpelt. Die Aktion verläuft blitzschnell und unblutig. Laut WDR rammte ein Polizeifahrzeug Michalski bei der Festnahme auf dem Drahtesel. Niemand wird verletzt. Gerüchte machen die Runde, die Ermittler hätten Michalskis Handy geortet und eine Baustelle inszeniert. Doch Polizeisprecher Christoph Gilles will das nicht bestätigen: "Zur Polizeitaktik möchte ich nichts sagen."

Anwohner erschrocken

Was bestätigt wird: Um 9.50 Uhr am Dienstag griffen die Beamten zu. Noch Stunden später markiert ein großes Polizeiaufgebot die Stelle, an der die spektakuläre Flucht des gefährlichen Gangsters nach fünf Tagen endete. Beamte notieren seelenruhig die Rahmennummer des Kettler Alu-Rades, um seine Besitzerin zu ermitteln.

Die Anwohner haben gar nichts mitbekommen oder versteckten sich hinter ihren Gardinen. "Hier?", ruft eine Frau erschrocken, als Reporter ihr von der Festnahme erzählen. "Hier schließt doch keiner Haustür oder Auto ab." Wohin Michalski wollte, ist zunächst unklar. "Er soll jetzt vernommen werden", sagt Polizeisprecher Gilles.

Der Ort der Festnahme scheint sorgfältig ausgewählt. Kein Wald, keine Wohnbebauung, freies Feld und wenige Büsche ohne Blätter machen jeden Fluchtversuch von vornherein aussichtslos. Wie viele Beamte bei der Festnahme im Einsatz waren, will die Polizei nicht sagen. Man habe hunderte Hinweise aus der Bevölkerung Tag und Nacht akribisch ausgewertet und sei Michalski schließlich auf die Spur gekommen, berichtet Gilles. (ae/dpa)

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