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Panorama: Härtere Gangart

Justizministerium denkt über Zwangstherapie nach

Zwickau Der gewaltsame Tod der sechsjährigen Ayla hat erneut eine Debatte um Strafverschärfung und Therapierbarkeit von Sexualstraftätern entfacht. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries sagte, es müsse über eine bisher abgelehnte, verpflichtende Therapie für diese Täter erneut nachgedacht werden. Zwar sei man bisher davon ausgegangen, dass eine nicht-freiwillige Behandlung unwirksam sei. Doch gebe es immer wieder neue Erkenntnisse und man müsse überlegen, ob nicht zehn Therapiestunden zur Pflicht gemacht werden könnten.

Bayerns Innenminister Günther Beckstein forderte, gefährliche Triebtäter müssten „so lange hinter Schloss und Riegel bleiben, bis jede Rückfallgefahr gebannt ist“. Erst wenn mehrere unabhängige Gutachter zur gleichen Ansicht gelangten, könne er freigelassen werden. Das müsse auch für das Jugendstrafrecht gelten. Eine generell härtere Gangart bei Sexualstraftätern forderte der Vorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Speck. Sie kämen noch immer vielfach ohne ausreichende Grundlage wieder auf freien Fuß. „Wir brauchen mehr Kontrollmechanismen, mehr Gutachter, und wir müssen uns das Persönlichkeitsbild der Täter genauer anschauen.“ Sachsens Justizminister Mackenroth kritisierte, dass das Strafrecht bei Sexualstraftätern zu spät verschärft worden sei. ddp

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