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Panorama: Hai-Angriffe: Zweites Opfer innerhalb von 48 Stunden

Abermals hat ein Hai an der amerikanischen Ostküste einen Menschen zu Tode gebissen: Bei dem Angriff in Avon im US-Staat North Carolina kam ein Mann ums Leben, und seine Freundin wurde lebensgefährlich verletzt. Der Fisch attackierte das Paar am Montag nur sechs bis zwölf Meter vom Strand entfernt.

Abermals hat ein Hai an der amerikanischen Ostküste einen Menschen zu Tode gebissen: Bei dem Angriff in Avon im US-Staat North Carolina kam ein Mann ums Leben, und seine Freundin wurde lebensgefährlich verletzt. Der Fisch attackierte das Paar am Montag nur sechs bis zwölf Meter vom Strand entfernt. Es war seit mehr als vier Jahrzehnten der erste tödliche Haiangriff an der Küste von North Carolina. Am Samstag war in Virginia, etwa 200 Kilometer entfernt, ein Junge von einem Hai tödlich verletzt worden.

Der 27 Jahre alte Mann und seine vier Jahre jüngere Begleiterin, die in der Nähe von Washington lebten, befanden sich zum Zeitpunkt des Angriffs in der Nähe einer Sandbank. Ein Augenzeuge sagte, der schwer verletzte Mann sei noch bei Bewusstsein gewesen, als er aus dem Wasser kam. "Er redete noch", sagte Gary Harkin. Er habe versucht, das Bein des Mannes mit seinem T-Shirt abzubinden. Offenbar habe der Hai seinem Opfer ein Bein und einen Finger abgebissen, sagte der Augenzeuge. Die 23-jährige Frau habe ihren linken Fuß verloren und Bisswunden im Unterleib erlitten.

Wie eine Krankenhaussprecherin in Virginia mitteilte, befand sich die schwer verletzte Frau am Dienstag noch auf der Intensivstation. Die Ärzte äußerten sich aber zuversichtlich, dass die Patientin überleben wird.

Die Behörden in Avon entschieden, den Strand nicht zu schließen. Auf Aufklärungflügen sollte aber am Dienstag Ausschau nach Haien gehalten werden. In der Gegend kommen gewöhnlich drei Haiarten vor: der Sandtigerhai, der Gemeine Grundhai und der Bogenstirn-Hammerhai.

Insgesamt verzeichneten Experten in diesem Jahr weltweit 52 Haiangriffe, drei davon endeten tödlich. 29 dieser Attacken ereigneten sich vor der Küste Floridas.

An den amerikanischen Stränden geht die Angst um. Doch sie werden nicht geschlossen. In Florida weisen die Behörden darauf hin, dass die Küstengebiete des Ferienparadieses von jeher die natürliche Heimat von Haien sind. "Haie gibt es überall, die ganze Golfküste rauf und runter," sagt etwa Bob Clark vom Sheriffbüro in Escambia. Zahlreiche Arten kommen dort vor. Für den Menschen gefährlich werden können beispielsweise der Weiße Hai, der Tigerhai, der Stierhai und eine Reihe von Grauhai-Arten.

In der Tat müssen sich Urlauber vor allem in Florida stets darauf einstellen, beim Bad im Meer in die Nähe von Haien zu geraten. Jüngst überflogen Ranger die Gegend, in der sich der Angriff auf den kleinen Jessie ereignete. Sie sahen 15 bis 20 Haie. In Florida sei das Risiko, von Haien angegriffen zu werden, wohl weltweit am höchsten, sagt George Burgess vom Internationalen Archiv für Hai-Angriffe (ISAF) mit Sitz in Gainsville.

Die Zunahme derartiger Vorfälle in Florida und weltweit besagt nach Angaben von Burgess jedoch nicht, dass die Haie aggressiver geworden wären. Vielmehr spiegele sich darin wider, dass immer mehr Menschen im Meer schwimmen, fischen, surfen und Boot fahren. Das Risiko einer Hai-Attacke sei nach wie vor sehr gering. Die Raubfische meiden nach Worten des Experten normalerweise Menschen, "weil sie uns nicht als Nahrungsmittel wahrnehmen". Zudem seien mehr als 90 Prozent der Hai-Angriffe auf "Verwechslungen" zurückzuführen und gingen relativ glimpflich aus. Kleine Hai-Arten knabbern an einem Fuß oder einer Hand, weil sie denken, es sei ein Fisch. Sobald sie ihren Fehler erkannt haben, schwimmen sie normalerweise davon, wie Burgess sagt.

Die Experten des ISAF nennen einige Verhaltensregeln, mit denen sich das Risiko einer Attacke vermindern lässt. Haie greifen in der Regel einzelne Menschen an, weshalb es sicherer ist, in einer Gruppe ins Wasser zu gehen. Auch sollte das Bad in der Dunkelheit oder Dämmerung vermieden werden, weil die Tiere dann am aktivsten sind. Ebenso sollte trübes Wasser gemieden werden, weil sich Haie dort gerne aufhalten. Auch Sandbänke und steil abfallende Klippen sind beliebte Tummelplätze. Menschen mit einer offenen Wunde oder auch Frauen während der Periode sollten das Meer meiden, weil Haie von Blut angezogen werden. Auch funkelnder Schmuck und grelle Kleidung ziehen sie an.

Auch wer all diese Regeln beachtet, ist jedoch vor Hai-Angriffen nicht absolut sicher. "Die Haie sind in ihrem Territorium - ein Territorium, in dem wir die Fremden sind", betont Rob Mottice vom Aquarium des Staates Tennessee in Chattanooga. Auch wenn es nicht alle Urlauber beruhigen dürfte: Statistisch gesehen ist das Risiko, im Meer zu ertrinken oder am Strand eine tödliche Herzattacke zu erleiden, größer als das eines Hai-Angriffs.

Italiener erschlagen Blauhai

Ein Blauhai hat auf Sardinien eine Verfolgungsjagd durch die Küstenwache nicht überlebt. Das eineinhalb Meter lange Tier hatte zuvor Badegäste bei Cagliari im Süden der Insel in Angst und Schrecken versetzt. Das Tier sei seinen Verletzungen erlegen.

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