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Tropensturm Hanna Haiti

© AFP

Haiti: Mindestens zehn Tote durch Wirbelsturm "Hanna"

Erneut rissen schwere Unwetter in Haiti Menschen in den Tod. Allein in der Küstenstadt Gonaives in Zentral-Haiti ertranken zehn Menschen in dem Hochwasser, das der Tropensturm "Hanna" brachte. Unterdessen bewegen sich zwei weitere Wirbelstürme auf die Karibik zu.

Nach nur einer Woche ist Haiti von einem weiteren schweren Hurrikan heimgesucht worden: Durch den Wirbelsturm "Hanna" kamen mindestens zehn Menschen ums Leben, als die 300.000-Einwohner-Stadt Gonaives an der Westküste fast vollständig überflutet wurde. "Ich habe über Gonaives den Ausnahmezustand verhängt", sagte Bürgermeister Stephen Moïse am Dienstag. In umliegenden Ortschaften sei es ebenfalls zu Überflutungen gekommen.

Er habe in den überschwemmten Straßen von Gonaives mindestens zehn Leichen treiben sehen, sagte Polizeichef Ernst Dorfeuille. "Alle Stadtviertel sind überflutet." Bürgermeister Moise rief die nationalen Behörden zur Hilfe auf. Augenzeugenberichten zufolge stiegen die Fluten teilweise bis an die Decken der Wohnungen, Bewohner flüchteten auf die Dächer ihrer Häuser. Gonaives war vor vier Jahren bereits vom Tropensturm "Jeanne" schwer getroffen worden. Von den damals mehr als 3000 Toten in Haiti wurden allein 2826 aus Gonaives gemeldet.

"Hanna" wütete mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern in Haiti, bevor er am Dienstagmorgen zum Tropensturm herabgestuft wurde und Richtung Bahamas weiterzog. Wie das US-Hurrikan-Zentrum in Miami mitteilte, bewegte sich der Sturm sehr langsam nach Südwesten, seine Ausläufer könnten auch den Westen Kubas streifen. Bereits in der vergangenen Woche waren im Wirbelsturm "Gustav" mindestens 59 Menschen in Haiti ums Leben gekommen.

Bereits zehn Tropenstürme in diesem Jahr

Der Tropensturm "Hanna" wird vermutlich den Südosten der USA erreichen. Der Wirbelsturm werde nach Nordwesten abdrehen und über die Bahamas auf den US-Bundesstaat Florida oder South Carolina zusteuern, hieß es in der Mitteilung des Hurrikanzentrums. Für die Bahamas wurde der Hurrikanalarm vorsorglich aufrechterhalten.

Die Wetterlage dürfte auch in den kommenden Tagen nicht besser werden. Weitere Wirbelstürme sind im Anmarsch auf die Inseln der Karibik. Aus dem tropischen Tiefdruckgebiet Nummer neun entstand mitten über dam Atlantik der Tropensturm "Ike", der am kommenden Wochenende nach Berechnungen der Meteorologen nördlich der Inseln Hispaniola mit der Dominikanischen Republik und Haiti sowie Kuba erwartet wird. Und südlich der Kapverdischen Inseln bewegt sich Tropensturm "Josephine" in Richtung Westen über den Atlantik. Es ist der zehnte Tropensturm diesjährigen atlantischen Hurrikansaison. (peg/dpa/AFP)

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