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Hamburg: Anwalt im "Ehrenmord"-Prozess legt Revision ein

Am Freitag wurde Ahmad-Sobair O. im Hamburger "Ehrenmord"-Prozess zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Jetzt hat die Verteidigung Revision gegen das Urteil eingelegt.

Der Revisionsantrag sei am Montag beim Landgericht eingegangen, sagte eine Gerichtssprecherin am Dienstag in Hamburg. Mit dem Urteilsspruch am vergangenen Freitag hatte nach Auskunft der Sprecherin eine Frist von neun Wochen begonnen, innerhalb derer das Gericht jetzt schriftlich die Urteilsgründe abfassen muss. Ab dem Zeitpunkt, da diese Begründung dann dem Anwalt von Ahmad-Sobair O. zugestellt sei, habe dieser wiederum einen Monat Zeit, seine Revision zu begründen.

Die Sprecherin bestätigte in diesem Zusammenhang, dass der zweite Anwalt von Ahmad-Sobair O., Thomas Bliwier, aus dem Verfahren ausgestiegen sei. Nach Medienberichten sollen die schweren Tumulte durch anwesende Familienmitglieder und Personen aus dem Umfeld der Getöteten Morsal O. während des Urteils der Grund dafür sein. Unter anderem hatte der Angeklagte den Staatsanwalt im Gerichtssaal beschimpft. Nach dem Urteilsspruch war gegen den Staatsanwalt eine Todesdrohung gerichtet worden.

Der Bruder von Morsal O. war am Freitag wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Das Hamburger Landgericht hatte es als erwiesen angesehen, dass Ahmad-Sobair O. seine 16-jährige Schwester am 15. Mai 2008 aus Zorn über deren selbstbestimmten Lebensstil mit 23 Messerstichen getötet hatte. (küs/ddp)

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