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Ehrenmord

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Hamburg: Verteidiger im "Ehrenmord"-Prozess legt Mandat nieder

Nach dem Hamburger "Ehrenmord"-Prozess um Ahmad-Sobair O., der seine Schwester mit 23 Messerstichen tötete, hat der Staatsanwalt eine anonyme Todesdrohung erhalten. Der Verteidiger soll unterdessen sein Mandat niedergelegt haben.

Nach dem Urteil im Hamburger "Ehrenmord"-Prozess ist eine anonyme Todesdrohung gegen den Staatsanwalt aufgetaucht. Das elektronische Schreiben sei am Freitag - dem Tag der Urteilsverkündung - bei der "Hamburger Morgenpost" eingegangen, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Er bestätigte damit entsprechende Medienberichte. "Wir haben es geprüft, bewertet und unsere Rückschlüsse daraus gezogen. Zu Schutzmaßnahmen als solches werde ich aber keine Angaben machen."

Nach dem Abschluss des Prozesses um den Mord hat einer der beiden Verteidiger sein Mandat niedergelegt. Das berichtete der Radiosender NDR 90,3 am Montag. Aus Gründen der Schweigepflicht machte Anwalt Thomas Bliwier dazu keine näheren Angaben, ließ aber durchblicken, dass nicht das Urteil, sondern die folgenden Tumulte dafür ausschlaggebend waren, meldete der Sender. Direkt nach dem Richterspruch des Landgerichts Hamburg hatte Bliwier angekündigt, Revision einzulegen.

Das Hamburger Landgericht hatte den 24 Jahre alten Angeklagten wegen heimtückischen Mordes an seiner 16-jährigen Schwester zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Mann seine Schwester am 15. Mai 2008 aus Wut über ihren westlichen Lebensstil durch einen Cousin auf einen Parkplatz locken ließ und sie nach einem Wortwechsel mit 23 Messerstichen tötete. (saw/dpa)

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