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Polizeikräfte stehen am frühen Mittwoch in Hamburg vor einem Wohnhaus. Ein Hausbewohner soll am Abend einen mutmaßlichen Einbrecher erschossen haben.

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Update

Hausbewohner besaß Waffe nicht legal: Schuss in die Brust tötete Hamburger Einbrecher

Ein Hausbesitzer in Hamburg schießt auf Einbrecher, einer von ihnen stirbt. Die Ermittler gehen weiter davon aus, dass der Schütze in Notwehr handelte. Seine Waffe besaß er allerdings nicht legal.

Ein Schuss in die Brust hat einen Einbrecher bei einem Überfall in Hamburg getötet. Das habe die Obduktion ergeben, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. Der 25-Jährige soll in der Nacht zum Mittwoch zusammen mit einem Komplizen einen Hausbesitzer überfallen haben. Die beiden Männer traten nach Angaben der Polizei die einen Spalt weit geöffnete, aber noch mit einem Riegel gesicherte Tür ein. Der 63 Jahre alte Hausbesitzer habe zur Pistole gegriffen und auf den 25-Jährigen geschossen. Die Einbrecher flohen, der Verletzte brach auf der Straße zusammen und starb. Sein Komplize wird von der Polizei gesucht.

Nach Angaben der Ermittler besaß der Hausbesitzer die Waffe nicht legal. Der Mann habe keine waffenrechtliche Erlaubnis gehabt, erklärte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Ein Verstoß gegen das Waffengesetz werde gesondert verfolgt. Die Staatsanwaltschaft geht weiter von Notwehr aus. Die Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts liefen aber weiter. „Wir versuchen, den Sachverhalt so umfassend wie möglich aufzuklären.“ Der Schütze war am Mittwoch nach einer Vernehmung und erkennungsdienstlichen Behandlung wieder freigelassen worden. Beide Täter waren nach Informationen der „Bild“-Zeitung bei dem Überfall maskiert. Der Hausbesitzer soll ein Sportschütze sein. Diese Angaben konnte die Polizei zunächst nicht bestätigen. Auch zur Frage, ob die beiden Einbrecher bewaffnet waren, wollte die Sprecherin unter Hinweis auf die Ermittlungen nichts sagen.

Nach Angaben der Ermittler hatten die beiden Männer am Dienstagabend an der Haustür des Einfamilienhauses im Stadtteil Jenfeld geklingelt und den Eigentümer gefragt, ob "hier gerade ein Krankenwagen" gewesen sei. Als der Eigentümer verneinte, gingen die späteren Täter zunächst wieder. Nach etwa einer Viertelstunde kehrten die Männer zurück und klingelten erneut. Der 63-Jährige öffnete die noch mit einem Riegel gesicherte Haustür, woraufhin die Täter die Tür eintraten. Als einer der Männer danach in den Wohnungsflur eindrang, gab der Hausbesitzer den tödlichen Schuss auf den Mann ab. Das Täter-Duo flüchtete daraufhin. An einer Straßenkreuzung unweit des Tatortes brach der angeschossene Täter jedoch kurz danach zusammen. Auch ein Notarzt konnte den Mann nicht mehr retten, er starb noch an der Kreuzung.

Ein ähnlicher Fall hatte sich erst vor rund zwei Wochen in Hannover ereignet. Dort feuerte ein 40 Jahre alter Werkstattbesitzer auf einen mutmaßlichen Einbrecher, der versucht haben soll, sich mit zwei Komplizen Zutritt zu verschaffen. Einer der drei Männer soll nach Angaben der Polizei bewaffnet gewesen sein. Der 18-Jährige erlag wenig später im Krankenhaus seinen Verletzungen. (AFP)

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