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Panorama: Hausdurchsuchung bei Justus Frantz

Der Hamburger Dirigent und Pianist Justus Frantz steht unter Betrugsverdacht. Fahnder des Landeskriminalamtes hatten am Dienstag die Hamburger Wohnung und die Geschäftsräume des Gründers des Schleswig-Holstein Musik Festivals durchsucht.

Der Hamburger Dirigent und Pianist Justus Frantz steht unter Betrugsverdacht. Fahnder des Landeskriminalamtes hatten am Dienstag die Hamburger Wohnung und die Geschäftsräume des Gründers des Schleswig-Holstein Musik Festivals durchsucht. Die Staatsanwaltschaft bestätigte, dass gegen Frantz im Zusammenhang mit der "Philharmonie der Nationen Konzertmanagement GmbH", deren Leiter er ist, ermittelt werde. Unter anderem gehe es um Privatentnahme aus der überschuldeten GmbH sowie um nicht abgeführte Sozialversicherungsbeiträge.

Frantz wies die Vorwürfe am Mittwoch zurück. Als Künstler habe er sich mit Dingen wie Buchhaltung und Verwaltung nie befasst. Sein Anwalt, der FDP-Fraktionsvorsitzende im schleswig-holsteinischen Landtag Wolfgang Kubicki erhob schwere Vorwürfe gegen die Hamburger Staatsanwaltschaft. Es sei kein Zufall, dass zwischen Ankündigung am 5. September und Realisierung der Hausdurchsuchung am 6. November die Hamburger Wahl stattfand. "Ich bin sicher, dass das mit einander zusammen hängt", sagte Kubicki. "Man will Justus Frantz schaden, der ja sogar als Kultursenator für Hamburg gehandelt wurde."

Zur Philharmonie der Nationen gehören rund 70 Musiker aus etwa 40 Nationen, die sich nur für Tourneen zusammen finden und durch private Sponsoren finanziert werden. Nach einem Bericht der Landesversicherungsanstalt stehen noch Sozialversicherungsabgaben in Höhe von rund 3,5 Millionen Mark und Lohnsteuer in Höhe von rund 1,6 Millionen aus.

"Das Ermittlungsverfahren läuft seit fast zwei Jahren. Und mittlerweile hat das Unternehmen bis auf rund 100 000 Mark Lohnsteuer alles bezahlt", meinte Kubicki. Frantz sagte, die Musiker hätten ihm mittlerweile ihre Solidarität bekundet. Er fürchte aber, dass Sponsoren abspringen könnten.

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