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Heilbronn: Trauer um erschossene Polizistin

Rund 500 Menschen haben in Oberweißbach Abschied von der in der vergangenen Woche in Heilbronn erschossenen 22-jährigen Polizistin genommen. Die Belohnung für die Ergreifung der Täter wurde unterdessen auf 100.000 Euro verdoppelt.

Oberweißbach - Unter den Trauergästen im thüringischen Heimatort der jungen Frau waren auch viele ehemalige Kollegen der Polizistin aus Baden-Württemberg. "Wir alle stehen fassungslos vor solch skrupelloser Tat", sagte Pastorin Beate Kopf bei der Trauerfeier in der Kirche des Heimatortes der Toten. Der baden-württembergische Polizeipräsident Erwin Hetger sprach von einer neuen Qualität der Gewalt: "Ungefährliche Routineeinsätze bei der Polizei gibt es nicht."

Die Belohnung für die Ergreifung der Täter wurde auf 100.000 Euro verdoppelt. Polizei und Staatsanwaltschaft in Heilbronn teilten mit, dies sei die höchste Belohnung, die je in der Stadt ausgelobt worden sei. Das zusätzliche Geld stelle eine Unternehmensgruppe aus der Region zur Verfügung. Bisher hatten Polizeigewerkschaften, der Bund Deutscher Kriminalbeamter, die Staatsanwaltschaft Heilbronn sowie zwei Heilbronner Privatleute insgesamt 50.000 Euro Belohnung ausgesetzt. 500 Hinweise aus der Bevölkerung seien bisher bei der Sonderkommission "Parkplatz" eingegangen. Der Polizeisprecher sagte, es gebe noch immer keine heiße Spur: "Unsere Arbeit gleicht einem Puzzlespiel. Irgendwann hoffen wir, dass die vielen Einzelteile ein Ganzes ergeben."

Die 22 Jahre alte Beamtin und ihr zwei Jahre älterer Kollege waren am vergangenen Mittwoch in Heilbronn von Unbekannten mit gezielten Kopfschüssen niedergestreckt worden. Der Mann überlebte lebensgefährlich verletzt. Sein Zustand sei nach wie vor kritisch aber stabil. Er steht weiter unter Polizeischutz. Die Beamtin war seit anderthalb Jahren bei der Bereitschaftspolizei Böblingen im Einsatz gewesen. (tso/ddp/dpa)

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