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Henri-Nannen-Preis: "Texte, die berühren"

Bei einer Gala in Hamburg wurden Spitzenvertreter des Journalismus mit dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet. Eine Ehrung gab es für die Redaktion der ermordeten russischen Autorin Anna Politkowskaja.

Hamburg - Das Wort hat das Wort: Bei einer Gala im Hamburger Schauspielhaus haben Europas größter Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr und sein Magazin "Stern" am Freitagabend Spitzenvertreter des Journalismus und der Fotografie mit dem Henri-Nannen-Preis ausgezeichnet. "Heute Abend gehört die Bühne den besten Journalisten unserer Zeit", sagte G+J-Vorstandschef Bernd Kundrun zur Begrüßung der rund 1200 Gäste aus Medien, Politik, Wirtschaft und Kultur. "Wir wollen Ihren Blick lenken auf Texte, die berühren. Auf Ereignisse, die erstaunen." Kundrun verwies insbesondere auf diejenigen, "die den Mut haben, die Wahrheit zu sagen, auch wenn sie sich selbst damit in Gefahr bringen".

Zu der mit abwechslungsreichen Showeinlagen umrahmten Veranstaltung waren Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), Hamburgs Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) und Altbundespräsident Walter Scheel gekommen. Aus der Show-, Musik-, Theater- und Fernsehwelt kamen unter anderen Jutta Speidel, Hannes Jaenicke, Anna Thalbach, Edgar Selge, die Moderatorinnen Sandra Maischberger und Barbara Schöneberger sowie Comedian Cordula Stratmann. Zur Überraschung der Fotografen kam Sängerin Vicky Leandros in Begleitung von Enno Freiherr von Ruffin, von dem sie getrennt lebt.

"Spiegel"- und "Zeit"-Autoren vorn

Sie alle verfolgten die Verleihung der Nannen-Preise - benannt nach dem "Stern"-Gründer Henri Nannen (1913-1996) - in verschiedenen Kategorien. In der Königsdisziplin Reportage waren am Freitagabend "Spiegel"-Autor Klaus Brinkbäumer und sein "Zeit"-Kollege Henning Sußebach erfolgreich. Für ihren investigativen Journalismus wurden Klaus Ott, Markus Balser und Hans Leyendecker von der "Süddeutschen Zeitung" mit der Bronze-Skulptur bedacht: Sie legten den Schmiergeldskandal beim Elektronik-Konzern Siemens offen.

Für ihre beharrliche Berichterstattung über Korruption, Menschenrechtsverletzungen und Einschränkungen der Pressefreiheit in Russland wurde die oppositionelle Zeitung "Nowaja Gaseta" geehrt, zu deren Redaktion auch die ermordete Journalistin Anna Politkowskaja gehörte. Unter den Fotografen erhielten gleich zwei den "Henri": der 78-jährige Robert Lebeck für sein Lebenswerk und Alessandro Scotti für die beste Fotoreportage im Magazin "Geo". Alexander Smoltczyk recherchierte die Vorgeschichte der Islam-kritischen Rede von Papst Benedikt XVI. und war damit erfolgreich. Als "lustigsten Tastentipper" würdigte Comedian Cordula Stratmann den Kolumnisten Hans Zippert der Tageszeitung "Die Welt" für seine humorvolle Berichterstattung. (tso/dpa)

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