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Panorama: Heute wird das Urteil im Fall Julia verkündet

Schwer verletzter Angeklagter hatte zu Tatvorwürfen geschwiegen

Gießen (dpa). Knapp zwei Jahre nach dem Mord an der achtjährigen Julia aus Biebertal wird am heutigen Dienstag das Urteil gegen den angeklagten Nachbarn erwartet. Der von schweren Brandverletzungen gezeichnete Thorsten V. soll versucht haben, das blonde Mädchen sexuell zu missbrauchen. Um die Misshandlung zu verdecken, habe der 35 Jahre alte Familienvater das Kind nach Auffassung der Staatsanwaltschaft erschlagen. Während des mehr als sechs Monate dauernden Indizienprozesses schwieg der Angeklagte zu den Vorwürfen.

Staatsanwaltschaft und Nebenklage haben für den Angeklagten lebenslange Haft wegen Mordes, versuchten sexuellen Missbrauchs und versuchter sexueller Nötigung gefordert. Die Verteidigung, die im gesamten Prozess sehr passiv agiert hatte, plädierte überraschend auf Freispruch: Rechtsanwalt Ramazan Schmidt sagte, die Indizienkette reiche für eine Verurteilung nicht aus. Das Plädoyer des Verteidigers sorgte im Gerichtssaal für Unmut und Empörung. In der Nähe des Leichenfundorts war der Angeklagte von einer Radarfalle geblitzt worden; Latexhandschuhe mit seinen Hautschuppen sowie Fasern aus seinem Haus lagen unweit der Fundstelle. An einem Teppich des Angeklagten, den er vorsätzlich angezündet hatte, fanden die Ermittler GenSpuren von Julia. Bei dem Feuer zog er sich schwere Brandwunden zu.

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