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Hochhausbrand: Mädchen gestehen Brandstiftung

Einen Tag nach dem Feuer in einem Sozialbau bei Paris haben am Montag drei junge Frauen die Brandstiftung gestanden. Bei dem Feuer waren 16 Menschen ums Leben gekommen, darunter mehrere Kinder.

Paris (05.09.2005, 12:10 Uhr) - Die 18 und 20 Jahre alten Mädchen gaben an, «eher im Spiel» gezündelt zu haben, ohne jemanden töten zu wollen. Mit der Gewalt der Flammen hätten sie nicht gerechnet. Das hätten die jungen Frauen nach anfänglichem Leugnen in der Nacht übereinstimmend gestanden, teilte die Polizei am Montag mit.

Die drei waren von Zeugen beim Zündeln an den Briefkästen des Wohnturms mit 110 Sozialwohnungen im Vorort L'Hay-les-Roses gesehen worden. Sie wurden am Sonntag zum Verhör festgenommen. Zwei von ihnen wohnten in dem Hochhaus, das jetzt für voraussichtlich zwei Wochen wegen der Qualmschäden unbewohnbar ist. Auch ein zu der Clique gehörendes viertes Mädchen ist in Polizeigewahrsam.

Ausgehend von den Briefkästen habe sich das Feuer extrem schnell entwickelt, erklärte die Polizei. Die Flammen seien dabei örtlich beschränkt geblieben. Doch giftiger Rauch habe sich über das Treppenhaus im gesamten Wohnturm ausgebreitet. Spuren von Brandbeschleunigern wie Benzin wurden nicht gefunden.

Die Feuerwehr hatte 26 Menschen aus höchster Gefahr gerettet und zunächst zwölf Leichen aus den Wohnungen geborgen. Die meisten waren Schwarzafrikaner. Doch mehrere Verletzte überlebten ihre Rauchvergiftung nicht. Bis Montag erhöhte sich die Zahl der Toten auf 16. Darunter sind mehrere halbwüchsige Kinder. Das gesamte Hochhaus wurde evakuiert und die mehr als 300 Bewohner in Hotels untergebracht. (tso/dpa)

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