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Rockefeller

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Hochstapler: Fall Rockefeller immer mysteriöser

Er hat als "Clark Rockefeller“ die High Society der US-Ostküste genarrt, ist möglicherweise in einen Doppelmord verwickelt und soll in Wirklichkeit aus Bayern stammen. Der Fall des in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts festgenommenen Mannes, den US-Medien als Christian Gerhartsreiter identifizierten, wird täglich verworrener.

Nach einem Bericht der Zeitung „Boston Herald“ vom Montag fanden Polizeibeamte in einem Haus, das er in diesem Jahr für umgerechnet 300 000 Euro in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland gekauft haben soll, Goldmünzen im Wert von 180 000 Euro und umgerechnet 8000 Euro Bargeld. „Wo hat Rockefeller das Geld her?“, fragt das Blatt.

Die US-Behörden waren dem Mann, wie berichtet, auf die Spur gekommen, nachdem er Ende Juli in einem Sorgerechtsstreit seine siebenjährige Tochter entführt hatte. Seit der 48-Jährige deswegen in Haft sitzt, versucht die Polizei seine wahre Identität zu ergründen.

Die Anklage wirft ihm Kidnapping und Gewaltanwendung vor. Dem „Boston Herald“ zufolge gehen die Ermittler davon aus, dass der blonde Mann aus dem kleinen bayerischen Ort Bergen stammt und Ende der 70er Jahre als Austauschschüler in die USA kam. Dann hat er sich immer wieder neu erfunden: Als Wall- Street-Broker aus Manhattan, Kunstsammler und Filmemacher – und in Boston schließlich als Clark Rockefeller. Zehn Jahre lang sei er mit einer erfolgreichen Harvard-Absolventin verheiratet gewesen und habe in den höchsten Kreisen als Rockefeller-Nachfahre verkehrt. An alles, was vor 1993 geschah, kann er sich angeblich nicht erinnern. dpa

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