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Hochwasser: Deiche geben nach

Die Hochwasserlage in Osteuropa war am Sonntag weiterhin kritisch. In Rumänien standen Uferstraßen und Randviertel vieler Donauortschaften unter Wasser.

Bukarest/Sofia/Belgrad - In allen Donaugemeinden in Bulgarien gilt seit mehreren Tagen der Notstand. Auch in einigen Gemeinden in Serbien hat die Regierung den Notstand ausgerufen.

Unterhalb von Calarasi in Rumänien, wo die Donau einen Deich auf 300 Metern durchbrochen und rund 12 000 Hektar Wiesen und Ackerland überschwemmt hat, erreichten die Wassermassen das Dorf Rast. In der Nacht zum Sonntag wurden dort 110 Menschen in Sicherheit gebracht, weitere 600 sollten folgen, meldete die Nachrichtenagentur Mediafax. In allen Anrainergebieten der Donau gilt die höchste Alarmstufe, die auch Zwangsevakuierungen erlaubt.

Am Sonntag wollten die rumänischen Behörden bei Bistret und Gostinu-Greaca kontrolliert Deiche durchbrechen und so rund zwei Milliarden Kubikmeter Wasser aus der Donau auf 92 000 Hektar Acker und Wiesen ableiten. Viele der über 40 Jahre alten Schutzdeiche sind der Flut nicht gewachsen.

In Russe im östlichen Teil des bulgarischen Donauabschnitts stieg das Wasser um 14 Zentimeter auf 8,88 Meter an. Auch im weiter östlich gelegenen Silistra stieg das Wasser um 12 Zentimeter auf den Rekordwert von 8,25 Meter. Dort standen die Keller mehrerer Wohnhäusern unter Wasser. In der Region Tutrakan wurden Landstraßen und Bauernhöfe überflutet. Für Mittwoch werde erneut ein Ansteigen der Donau erwartet, sagte die Ministerin für Katastrophenschutz, Emel Etem, am Sonntag im Staatsrundfunk in Sofia.

In der Stadt Nikopol, wo in den vergangenen Tagen Keller, die Uferstraße und das Industriegebiet überflutet worden war, ist das Hochwasser nach Angaben des Bürgerschutzes dagegen um bis zu zwei Zentimeter zurückgegangen. Auch in der Stadt Lom sank der Wasserstand leicht.

Die Lage in den Hochwassergebieten im Norden Serbiens war am Sonntag weitgehend unter Kontrolle. Die Deiche und Dämme entlang der Donau von Belgrad abwärts konnten die Fluten vorerst aufhalten. Allerdings werde noch mit steigenden Fluten gerechnet, nachdem es in den vergangenen Tagen heftig geregnet hat, teilte die Behörden mit. In zehn Gemeinden entlang der Donau, der Tisa und Tamis hat die serbische Regierung den Notstand ausgerufen. (tso/dpa)

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