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Hochwasser: Entlastung für den Mississippi

Um New Orleans vor einer neuen Jahrhundertflut zu retten, wollen die Behörden im US-Staat Louisiana riesige Ackerflächen opfern. Davon sind mindestens 25.000 Menschen und etwa 11.000 Gebäude betroffen.

Washington - Die Öffnung des Morganza-Ablaufs soll dem Fluss Entlastung bringen. Es ist das erste Mal seit 38 Jahren, dass diese Schleusentore geöffnet werden sollten. Am Samstag bereiteten sich hunderte Menschen in Louisiana darauf vor, angesichts der nahenden Mississippi-Flut ihre Häuser zu verlassen.

Gouverneur Bobby Jindal appellierte an die Menschen, dem nahenden Wasser nicht zu lange zu trotzen: „Wartet nicht den offiziellen Räumungsbefehl ab.“ Für die Behörden wäre die Flutung das kleinere Übel. Sie hoffen, so die Hauptstadt Baton Rouge sowie New Orleans vor einer Jahrhundertflut zu bewahren. „Natürlich sind die betroffenen Menschen in dieser Region nicht glücklich darüber“, sagte Generalmajor Michael Walsh vom Armeekorps der Ingenieure. „Aber ihnen ist die Notwendigkeit durchaus bewusst.“ Wenn die Soldaten die Schleusen öffnen, könnte sich der längste Fluss der USA über einen Nebenarm, den Atchafalaya, erleichtern. Dabei würde allerdings die gesamte Region zwischen beiden Flüssen überspült.

Der Scheitelpunkt des Hochwassers könnte das Mississippi-Delta im Südosten der USA nach offiziellen Prognosen etwa am übernächsten Wochenende erreichen. In dem gesamten Gebiet leben mehr als 450 000 Menschen. New Orleans war zuletzt im Herbst 2005 im Gefolge des Wirbelsturms Katrina schwer überflutet worden.

Ursache des Hochwassers am Mississippi sind heftige Regenfälle im vergangenen Monat, die die ohnehin durch die Schneeschmelze bereits angeschwollenen Flüsse zum Überlaufen bringen. Den Überschwemmungen vorausgegangen waren Stürme sowie eine Serie von Tornados, durch die in mehreren Südstaaten insgesamt 350 Menschen ums Leben kamen. Die Versicherungswirtschaft rechnet mit Millionenschäden. dpa/AFP

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