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Hochwasser: Köln sichert Baugrube der U-Bahn

An einer gefährdeten U-Bahn-Baugrube in Köln haben zum Schutz vor drohendem Hochwasser die Sicherungsarbeiten begonnen.

Köln/Düsseldorf - Unterirdisch würden derzeit schwere Stahlplatten in der Baustelle angebracht, sagte ein Sprecher der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB), der Bauherrin des Milliardenprojekts, am Mittwoch. Die Platten sollen wie ein Korsett von innen dafür sorgen, dass der Druck von außen durch steigende Wassermassen nicht zu hoch werde. Eine zweite Schutzmaßnahme soll eine Flutung der Grube für den Notfall bei Extremhochwasser vorbereiten. Beides soll bis Ende der Woche beendet sein.

Immer neue Berichte über Pfusch an der Baugrube Heumarkt und auch an zwei weiteren U-Bahn-Schächten in der Innenstadt hatten Sorge um die Sicherheit erregt. An der Baustelle Heumarkt, die nahe am Rhein liegt, könnte bei Rhein-Hochwasser und damit auch steigendem Grundwasserspiegel ein Fluten der Grube zur Stabilität der Baukonstruktion nötig werden. Derzeit steht der Rhein-Pegel noch bei 2,70 Metern, er soll aber ab dem Wochenende wegen des Tauwetters steigen.

Erkenntnisse über Baumängel und Spekulationen über organisierten Betrug beim U-Bahn-Bau hatten in den vergangenen Wochen massiv zugenommen. Demnach sollen für 28 unterirdische, stabilisierende Schlitzwände falsche Vermessungsprotokolle angefertigt worden sein. Mindestens an der Baustelle Heumarkt fehlen bis zu 83 Prozent der erforderlichen Eisenbügel, bei den anderen beiden Baugruben wird noch untersucht, ob es auch hier Pfusch gab. Die Eisenbügel sollen an einen Schrotthändler verkauft worden sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelt im Zusammenhang mit den Missständen beim U-Bahn-Bau inzwischen in drei parallelen Fällen gegen zwölf Personen. Direkt an einer der nun ins Visier geratenen Baustelle war das Stadtarchiv am 3. März 2009 eingestürzt. dpa

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