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Panorama: Hochwasser-Warnung an der Elbe

Die Schneeschmelze zum Frühlingsanfang hat in Teilen Osteuropas und Ostdeutschlands zu Hochwasser und Überschwemmungen geführt. In Sachsen ist die Hochwasserlage angespannt. An der Elbe in Dresden gilt seit Freitagmittag die Hochwasser-Alarmstufe eins.

Dresden (18.03.2005, 23:05 Uhr) - Der Wasserstand des Flusses hatte am Pegel zuvor die Marke von 3,50 Metern überschritten. Bis Sonntagabend prognostizierte das Landeshochwasserzentrum ein weiteres Klettern auf bis zu 6 Meter. Beim Jahrhunderthochwasser 2002 waren am Pegel Dresden 9,40 Meter gemessen worden.

Ein starker Anstieg des Wasserstandes wurde am Freitag auch an der Neiße verzeichnet. Am Pegel Zittau wird sogar mit der höchsten Alarmstufe vier gerechnet. In der Neiße-Stadt Ostritz wurden Sandsäcke bereitgestellt, um auf einen weiteren Anstieg des Wassers vorbereitet zu sein. Weiter östlich, in Tschechien, hatte die Schneeschmelze für den starken Anstieg der Neiße gesorgt.

Auch für Görlitz war ein Erreichen der Alarmstufe vier nicht auszuschließen. Im Bereich der Mulde wurde für das Wochenende stellenweise mit Alarmstufe drei gerechnet. Von dieser Stufe an kann die Überschwemmung von Teilen von Wohngebieten drohen.

In Dresden wäre bei einem Wasserstand von 5,10 Meter nach Angaben der Stadtverwaltung die erste größere Straßensperrung notwendig. Damit wurde für Samstag gerechnet. Nach Angaben des Landesamtes ist der Scheitel des aktuellen Hochwassers noch nicht in Sicht.

Nach einem Beschluss des Bundesrates müssen künftig Überschwemmungsgebiete förmlich festgelegt und der Öffentlichkeit mitgeteilt werden. Neu gebaut werden darf nach dem neuen Gesetz in Überschwemmungsgebieten nur noch in Sonderfällen und unter strengen Auflagen.

Schmelzwasser und Dauerregen haben auch in der Slowakei, in Polen und Rumänien für Hochwasseralarm und Überschwemmungen gesorgt. Im Norden der Slowakei hatten am Freitag die seit Tagen befürchteten Überschwemmungen eingesetzt. In Polen schwollen die Flüsse an. In Niederschlesien wurde in mehreren Gemeinden Hochwasseralarm ausgerufen, berichtete der polnische Nachrichtensender TVN 24. Auch im nordostpolnischen Masuren traten Flüsse und Bäche über die Ufer und überfluteten Äcker, Straßen und Keller.

Eine plötzliche Schneeschmelze brachte dem Westen und Norden Rumäniens Überschwemmungen. Mehr als 30 Dörfer in den Kreisen Arad, Cluj, Harghita, Hunedoara, Mehedinti, Sibiu und Suceava sind betroffen. Dort traten Flüsse und Bäche über die Ufer, meldete das rumänische Fernsehen TVR am Freitag. Dabei wurden 143 Häuser zerstört und mehr als tausend Hektar Felder überflutet. (tso)

Internet: www.hochwasserzentrum.sachsen.de ()

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