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Panorama: Hochzeit in Norwegen: Die Prinzen und ihre Aschenputtel - Adlige lassen sich immer öfter in bürgerlicher Begleitung sehen

Bei der Hochzeit in Norwegen ist der europäische Königs-Nachwuchs fast vollzählig versammelt gewesen. Für traditionsbewusste Royalisten schon fast niederschmetternd fallen die dabei deutlich werdenden Tendenzen bei der Partnerwahl aus.

Bei der Hochzeit in Norwegen ist der europäische Königs-Nachwuchs fast vollzählig versammelt gewesen. Für traditionsbewusste Royalisten schon fast niederschmetternd fallen die dabei deutlich werdenden Tendenzen bei der Partnerwahl aus. Kaum noch einer der diversen Kronprinzessinnen und Kronprinzen aus London, Madrid, Kopenhagen, Stockholm, Den Haag und Brüssel fand sich am Donnerstag beim Polterabend mit blaublütigen Partnern ein. Bei der bürgerlichen Begleitung zeichneten sich zwei Tendenzen ab: Entweder "normal" oder "ein bisschen anrüchig".

Vor allem das Brautpaar selbst verkörpert den augenscheinlichen Wunsch manch kommender Könige und Königinnen, möglichst überhaupt nicht aufzufallen. Haakon und Mette-Marit ließen für den Polterabend ein nicht unbedingt prangendes Zelt hinter dem auch eher bescheidenen elterlichen Wohnsitz Skaugum aufstellen und den knapp 100 Gästen Bier sowie Grillhappen kredenzen. Das passte zum Begriff "Ikea-Monarchie", auf die das Thronfolgerpaar nach Meinung mancher Spötter in Skandinavien zusteuert.

Dieses Ambiente, zu dem auch die Friseuse Linda Taanevik als Mette-Marits beste Freundin und Brautjungfer gehörte, schien dem britischen Prinz Edward und seiner Ehefrau Sophie Rhys-Jones wenig zuzusagen. Die beiden verließen als erste Gäste überhaupt den Polterabend in Richtung des streng von der Öffentlichkeit abgeschirmten Grand Hotels. Das Paar aus London stand auch eher für die Sparte "anrüchig", nachdem die ausgeprägt geschäftstüchtige PR- Managerin Rhys-Jones von Queen Elizabeth II. wegen rücksichtsloser geschäftlicher Ausbeutung ihres per Heirat ergatterten Status zurückgepfiffen werden musste.

Ansonsten scheint die Partnerwahl angehender europäischer Könige eher in Richtung "Model" zu gehen. Spaniens Kronprinz Felipe kam mit der Norwegerin Eva Sannum, die sich nicht alle Spanier als Kronprinzessin und später Königin vorstellen können, weil sie auch schon in Reizwäsche über Laufstege gewandelt ist. Dänemarks Kronprinz Frederik hatte schon mehrere feste Freundinnen aus dieser Branche, biss aber mit Eheplänen auf Granit bei Mutter und Königin Margrethe. Frederik kam als derzeitiger Single allein. Haakons Schwester Prinzessin Märtha Louise beschert überwiegend extravagante Schlagzeilen bei der Partnerwahl. Nach einer Affäre mit ihrem holländischen Reitlehrer hat sich die kurzhaarige Prinzessin nun ihrem umstrittenen Landsmann Ari Behn zugewandt, der im Fernsehen Prostituierte beim Kokain-Schnupfen präsentierte und wegen seines "halbseidenen" Rufs von König Harald und Königin Sonja nicht eingeladen wird.

Nichts Aufregendes kann bisher aus Stockholm gemeldet werden, wo völlig offen ist, welche Wege Kronprinzessin Victoria und ihre jüngere Schwester Prinzessin Madeleine bei der Partnerwahl gehen. Das Fürstenhaus in Monaco vertrat in Oslo allein Prinz Albert. Die Schwestern Caroline und Stephanie lieferten immer wieder Schlagzeilen - Caroline durch die Ehe mit Ernst August, Stephanie durch ihre Beziehung zum Schweizer Zirkusdirektor Franco Knie.

Umstritten ist auch die Partnerwahl des niederländischen Thronfolgers Willem. Der Vater seiner nach Oslo mitgereisten Verlobten Maxima Zorreguieta war in Argentinien Regierungsmitglied während der Militärdiktatur.

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