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Panorama: Höhere Selbstmordgefahr für Männer bei Trennung

Wenn es in der Ehe kriselt, wissen Männer weitaus häufiger als Frauen nichts mehr mit ihrem Leben anzufangen. Vier Mal so viele Männer wie Frauen wählen den Selbstmord als Ausweg nach einer Trennung oder Scheidung.

Wenn es in der Ehe kriselt, wissen Männer weitaus häufiger als Frauen nichts mehr mit ihrem Leben anzufangen. Vier Mal so viele Männer wie Frauen wählen den Selbstmord als Ausweg nach einer Trennung oder Scheidung. Das ergab eine Untersuchung an 472 000 Amerikanern über einen Zeitraum von neun Jahren. Sie ist im "Journal of Epidemiology and Community Health" (Bd. 54, S. 254) vom Mittwoch veröffentlicht worden.

Ihre Daten lassen erkennen, dass eine feste Beziehung besonders Männern Halt gibt. Sowie das Verhältnis in die Brüche geht, schießt die Selbstmordrate in die Höhe - auf das Doppelte im Vergleich zu Männern, die verheiratet sind oder in einer anderen Partnerschaft leben.

Allerdings neigen Männer generell - unabhängig von ihrem Familienstatus - eher zu Selbstmord als Frauen, bestätigt die Analyse von Augustine Kposowa von der Universität von Kalifornien in Riverside. In Deutschland begehen drei Mal mehr Männer Selbstmord als Frauen.

Frauen bringt ein anderer Faktor zur Verzweiflung: ihr zunehmendes Alter. Entsprechend steigt ihre Selbstmordrate erst in den letzten Lebensjahrzehnten, heißt es in der epidemiologischen Zeitschrift. Wirtschaftliche Probleme spielen dabei keine Rolle, betont die Autorin in ihrer Studie.

Insgesamt bringen sich in der Altersgruppe über 65 Jahren an 55 Prozent mehr Menschen um als in der der Kategorie der 15- bis 24-Jährigen.

Einen Ausschlag für die Selbstmordgefahr gibt offenbar auch das Wissen: Je länger die Schulausbildung, desto geringer das Selbstmordrisiko.

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