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Panorama: Hogwarts öffnet für die Muggels

Ein Besuch in der Harry-Potter-Ausstellung am Times Square in New York – die Fans dürfen mitspielen

Mit seinen Millionen von Lichtern, gigantischen Billboards und leuchtenden Videowänden ist der Times Square eine Welt für sich. Eine bunte, glitzernde Welt. Eine Zauberwelt, die seit ein paar Tagen noch ein bisschen magischer geworden ist: Mitten in New York hat Hogwarts seine Pforten geöffnet. „Harry Potter – Die Ausstellung“ soll in den Sommermonaten Millionen von Muggels anlocken.

Nie zuvor konnten Harry-Potter-Fans so in die Welt der Magie eindringen wie auf 1500 Quadratmetern im Discovery Center. Das steht unter dem Motto „More than a Museum“, und tatsächlich geht es hier nicht ums Anschauen, sondern ums Erleben. Am Eingang strahlen Teenager, als hätten sie gerade selbst die Aufnahme in die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei geschafft. Entsprechend dürfen sie sich zunächst den Sprechenden Hut aufsetzen, der die Besucher in ihre Häuser verteilt – die meisten, ganz klar, nach Gryffindor.

Eine Video-Collage auf acht Monitoren versetzt Besucher dann mitten in die Handlung, und aus dichtem Nebel schiebt sich der Hogwarts-Express in Richtung Schule. Da trifft man auch gleich die Helden der Handlung - oder zumindest deren Klamotten: die Schuluniformen von Harry, Hermine und den Weasley-Brüdern, die schweren Roben der Professoren, der Tarnumhang. Ganz besonders spannend: die Brille von Harry Potter und der Zeitumkehrer von Hermine.

Und immer wieder dürfen die Fans mitspielen. Etwa beim Quidditch, oder in Hagrids Hütte, wo sie sich in den gewaltigen Sessel des Halbriesen setzen dürfen. Die meisten bleiben nicht lange sitzen, denn der Rundgang durch Hogwarts ist zu spannend. Hier steht ein echter Hippogreif, dort schielt schüchtern der Hauself Dobby, und in einer gläsernen Vitrine liegt das Goldene Ei, das Harry im Trimagischen Turnier dem Ungarischen Hornschwanz-Drachen entwendet.

Übrigens: Wer die Rowling-Bücher nicht gelesen und die Filme verpasst hat, findet Harry Potters Welt dennoch faszinierend. So viel Kreativität, so viel Magie, und vor allem: so viel Liebe zum Detail. Ganz große Augen gibt es bei den Kostümen. Die festlichen Kleider für den Weihnachtsball („Harry Potter und der Feuerkelch“) bestechen mit ihren feinen Stickereien, Rüschen und dem schweren Brokatmantel.

Ein weiterer Höhepunkt: der Ausflug in den Verbotenen Wald, in dem sich Drachen und Zentaure tummeln. Unter einem Baum krabbelt Acromantula, eine Spinne so groß wie ein Kleinwagen. Im Film wird hier mit digitaler Technik gearbeitet, in der Ausstellung stehen die Originalmodelle, nach denen die Computer arbeiteten.

Wer nach einer guten Stunde in Hogwarts am liebsten in der Harry-Potter-Welt bleiben würde, der wird im Gift Shop fündig. Hogwarts mag eine magische Welt sein, ist aber letztlich auch ein weiterer Umsatzbringer im MilliardenImperium des Zauberlehrlings. Dazu gehören neben Büchern, Filmen und Merchandise längst Computerspiele und ein eigener Vergnügungspark in Orlando, Florida. Und dort wie auch in New York sind die Preise ebenfalls magisch. Ein Ausflug nach Hogwarts kostet 25 Dollar Eintritt, eine Familie ist da schnell im dreistelligen Bereich – ohne Souvenirs, wohlgemerkt.

Und die Souvenirs dürften für echte Fans unwiderstehlich sein: Plüsch-Varianten vom Phönix Fawkes und der Eule Hedwig gibt es für 25 Dollar, Schul-Krawatten der vier Hogwarts-Häuser und die verschiedenen Zauberstäbe unserer Helden – Harry, Hermine, Dumbledore und Voldemort – für jeweils 50 Dollar. Hermines Schmuck ist in Sterling-Silber nachgearbeitet und kostet bis zu 100 Dollar.

Die Preise werden Touristen in den Sommermonaten aber wohl kaum schrecken, zumal die Ausstellung am Times Square zur allerbesten Potter-Zeit kommt. Im Sommer kommt der zweite Teil der „Heiligtümer des Todes“ in die Kinos, da werden die Muggel in Strömen zur Zauberschule pilgern. Mit etwas Glück könnten sie dort übrigens Daniel Radcliffe treffen. Der Star der Harry-Potter-Filme war bisher nicht in der Ausstellung, spielt aber nur ein paar Blocks entfernt am Broadway … durchaus möglich, dass auch er noch einmal einen Ausflug nach Hogwarts machen wird.

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