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Panorama: Hohe Strafen für Schüler aus der Schweiz

Sie hatten Passanten in München verprügelt

München - Knapp eineinhalb Jahre nach brutalen Prügelattacken in der Münchner Innenstadt sind drei wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung angeklagten Schweizer Schüler am Montag zu teilweise hohen Haftstrafen verurteilt worden. Die Jugendlichen müssen für sieben Jahre, vier Jahre und zehn Monate sowie zwei Jahre und zehn Monate ins Gefängnis. Der Vorsitzende Richter Reinhold Baier befand vor der Jugendkammer des Münchner Landgerichts zwei der drei Schüler des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung für schuldig. Der dritte Angeklagte wurde wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt, wie Gerichtssprecher Hans-Kurt Hertel nach der nicht-öffentlichen Urteilsverkündung mitteilte.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die drei mittlerweile 18 Jahre alten Jugendlichen in der Nacht auf den 1. Juli 2009 fünf beliebige Passanten in der Münchner Innenstadt brutal zusammenschlugen und teilweise schwer verletzten. Einen Versicherungskaufmann, der sich auf dem Weg zu seinem Hotel befand, prügelten die alkoholisierten Jugendlichen zu Boden und traten ihm auch wiederholt gegen den Kopf. Zwei weitere Opfer sollen die Jugendlichen bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen und getreten haben. Laut den Ermittlern befanden sich die Schüler einer Weiterbildungsschule aus Küsnacht auf Klassenfahrt in München. Gegen die Jugendlichen spreche unter anderem die Schwere der Verletzungen, die der Versicherungskaufmann erlitt. Laut Hertel „leidet der Mann noch immer in sehr schwerer Art und Weise“ unter den Folgen der Attacke. Der Mann sei während der Urteilsverkündung anwesend gewesen.

Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch die Verteidiger prüfen, ob sie in Revision gehen wollen. Laut Gericht besteht „grundsätzlich die Möglichkeit, dass die Jugendlichen Teile der Strafe in der Schweiz verbüßen. Wie dies aber im Einzelfall gehandhabt werde, müsse abgewartet werden, sagte ein Sprecher. dapd

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