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Mitarbeiter der Spurensicherung am Ort des Amoklaufs. Foto: dpa

© dpa

Panorama: Holland entsetzt über Amoklauf

Amsterdam - Königin Beatrix zeigte sich „sprachlos angesichts des Leids“. Sieben Tote, 15 Verletzte – der Amoklauf an einem sonnigen Tag mitten im ländlichen und friedlichen Holland hat großes Entsetzen ausgelöst.

Amsterdam - Königin Beatrix zeigte sich „sprachlos angesichts des Leids“. Sieben Tote, 15 Verletzte – der Amoklauf an einem sonnigen Tag mitten im ländlichen und friedlichen Holland hat großes Entsetzen ausgelöst. Gleichzeitig werden mehr und mehr kritische Fragen laut. Holland sei nicht vorbereitet gewesen, sagt der Sicherheitsexperte Glenn Schoen. Amokschützen habe man bisher nur durch Berichte aus anderen Ländern gekannt, aus den USA oder Brasilien oder Deutschland. Jetzt aber reihten sich die Niederlande „in ein internationales Muster“ ein. Viele fragen sich in den Niederlanden, ob die Gefahr blindwütiger Massaker nicht zumindest eingedämmt werden kann und welche Lehren Polizei und Politik ziehen müssen.

Die Angst vor Nachahmern ist groß. Noch in der Nacht zum Sonntag, wenige Stunden nach dem Massaker im Alphener Shopping Center „Ridderhof“, wurde in Rotterdam ein 17-Jähriger festgenommen. Auf Twitter hatte er angedroht, das Blutbad von Alphen werde „in Kürze eine Wiederholung finden“. Fast noch mehr beunruhigt eine andere Nachricht. Der 24-jährige Tristan van der Vlis, der Todesschütze vom „Ridderhof“, dessen Namen die Behörden nach dem Blutbad veröffentlichten, war für die Polizei kein Unbekannter. Schon 2003 war er als 16-Jähriger wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz aktenkundig geworden. Noch liege das Motiv des Täters im Dunkeln. Bei seiner Mutter habe er einen Abschiedsbrief hinterlassen, doch Beweggründe für seine Bluttat habe er nicht genannt. Warum ist der Vorfall von 2003 von der Staatsanwaltschaft nicht weiterverfolgt worden, wollen Reporter wissen. Wieso durfte Van der Vlis trotzdem Mitglied in einem Schützenverein sein? Und wie konnte es geschehen, dass der Amokschütze über fünf Waffenscheine verfügte? Die Polizei teilte mit, es brauche Zeit, diese Fragen alle zu beantworten. dpa

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