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Panorama: Houston, wir haben ein kleines Problem

Nach dem Start der Raumfähre „Endeavour“ funktionieren plötzlich Instrumente nicht mehr – aber die Nasa ist zuversichtlich

Cape Canaveral - Die US-Raumfähre „Endeavour“ ist erfolgreich ins All gestartet: Pünktlich um 7 Uhr 28 MEZ hob das Shuttle am Dienstagmorgen vom Kennedy-Raumfahrtzentrum bei Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida ab. Techniker der US-Raumfahrtbehörde Nasa beobachteten allerdings kurz nach dem Start technische Probleme bei der Raumfähre. Die siebenköpfige Besatzung, zu der neben sechs US-Astronauten auch der Japaner Takao Doi zählt, sei aber nicht gefährdet, erklärte die Nasa. Die „Endeavour“ bringt erste Teile des japanischen Forschungslabors Kibo ins All, sie soll am Mittwoch an der Internationalen Raumstation ISS ankoppeln.

In nur einer Minute erreichte die „Endeavour“ beim Start eine Geschwindigkeit von rund 2400 Stundenkilometern, was ungefähr der doppelten Schallgeschwindigkeit entspricht. Neun Minuten nach dem Start gelangte die Raumfähre nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa in die Erdumlaufbahn und begann ihre Reise zur ISS.

Unmittelbar vor Erreichen der Umlaufbahn stieß die Raumfähre noch ihren externen Tankbehälter ab. Das Manöver sei erfolgreich verlaufen, verkündete die Nasa. Aus bislang ungeklärten Gründen übernahm jedoch nach dem Start ein Sekundärsystem die Klimatisierung der „Endeavour“-Kabine. Auch Kontrollinstrumente am Düsenantrieb des Shuttles funktionierten nicht, wie Nasa-Vertreter LeRoy Caine sagte. Die Probleme seien jedoch nicht bedrohlich für die Besatzung. Kibo, zu Deutsch „Hoffnung“, soll das vierte und größte Labor an der ISS werden. Bisher haben dort bereits Europa, die USA und Russland ein eigenes Forschungslabor. Die Kibo-Bauteile sollen mit insgesamt drei Shuttle-Flügen bis März 2009 ins All gebracht werden. Das erste Modul soll der Japaner Doi nun während seines 16-tägigen Aufenthalts im All an der ISS installieren. Fünf Außeneinsätze mit einer Gesamtdauer von 33 Stunden sind geplant.

Die „Endeavour“ transportiert zunächst den rund vier Tonnen schweren Lagerraum von Kibo ins All. In dem zylinderförmigen Modul mit einem Durchmesser und einer Länge von jeweils vier Metern können Wissenschaftler künftig ihre Ausrüstungen und Apparaturen verstauen. Das elf Meter lange Hauptlabor, ausgestattet mit einem Roboterarm, soll am 25. Mai zur ISS gebracht werden.

Neben den Kibo-Teilen transportiert die „Endeavour“ auch das Robotersystem Dextre mit zwei Greifarmen zur ISS. Dextre soll künftige einfache Reparaturen und Installationen im Weltraum übernehmen, für die bislang Außeneinsätze von Astronauten nötig waren.

Zuletzt war das europäische Forschungslabor Columbus im Februar zur Raumstation gebracht worden. AFP

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