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Hurrikan "Dean"

© AFP

Hurrikan ''Dean'': Alarmstufe Rot auf Yucatán

Mit Hurrikan-Stufe fünf ist "Dean" über die mexikanische Halbinsel Yucatán hinweggefegt, schwächte sich dabei aber vorerst deutlich ab. Mit 205 Stundenkilometern rast er nun über den Golf von Mexiko, wo er erneut erstarken könnte.

Das Zentrum des Sturms traf in den frühen Morgenstunden (10:30 Uhr MESZ) mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 270 Kilometern auf die Küste des Bundesstaats Quintana Roo, wie das Nationale Hurrikanzentrum (NHC) der USA mitteilte. Die Behörde warnte vor Flutwellen von bis zu sechs Metern Höhe. Die schweren Regenfälle könnten gefährliche Überschwemmungen und Erdrutsche verursachen. Später wurde der Sturm von der höchsten Kategorie fünf der Saffir-Simpson-Skala auf Stufe drei herabgestuft. Für Yucatán galt Alarmstufe Rot. Einzelne Sturmböen erreichten hier eine Geschwindigkeit von mehr als 300 Stundenkilometern, teilte das NHC mit. In Chetumal, der Hauptstadt von Quintana Roo, wurde der Notstand ausgerufen. Die Stromversorgung fiel aus, Flughäfen und Zufahrtswege wurden gesperrt. Rund 2600 Sicherheitskräfte sollten Plünderungen vorbeugen. Zur Erleichterung von Behörden und Anwohnern sollten Urlaubsorte an der Karibikküste wie Cancún von dem Hurrikan nicht unmittelbar getroffen werden. Aus den gefährdeten Regionen waren schon am Vortag rund 20.000 Urlauber und Anwohner in Sicherheit gebracht worden, die meisten nach Chetumal.

Das US-Hurrikanzentrum in Miami hatte "Dean" auf die Kategorie fünf hochgestuft, nachdem er die Windgeschwindigkeitsmarke von 249 Stundenkilometern überschritten hatte. Die äußerst seltene Stufe fünf bedeutet, dass von einem Hurrikan "katastrophale Auswirkungen" drohen. Seit Beginn der Aufzeichnungen 1886 erreichten über dem Atlantik nur 28 Hurrikans diese Kategorie. Über Yucatán schwächte sich "Dean" jedoch allmählich ab und wurde bei Windgeschindigkeiten von 205 Stundenkilometern auf die Kategorie drei herabgestuft.

Keine Gefahr für Raumfähre Endeavour

Die Meteorologen befürchteten, dass der Sturm beim Überqueren des warmen Golfs von Mexiko erneut an Wucht gewinnen könnte. Im Golf von Mexiko wurden die mexikanischen sowie mehrere US-Ölplattformen geschlossen. Am Mittwoch sollte der Hurrikan über dem Norden Mexikos wüten. Der Süden der USA sollte von dem Sturm weitgehend verschont bleiben: Die Weltraumbehörde Nasa sah auch die geplante Landung der Raumfähre Endeavour am Dienstagabend nicht gefährdet.

Die Vereinten Nationen begannen derweil mit der Entsendung von Hilfe in die Karibikstaaten Jamaika und Belize. Zwei Teams des UN-Katastrophenhilfswerks UNDAC sollten bei der Koordinierung der internationalen Hilfe helfen, sagte eine Sprecherin des UN-Koordinierungsbüros für humanitäre Hilfe (OCHA). Zudem stellte sie finanzielle Hilfen für von "Dean" betroffene Länder in Aussicht. In Belize galt für alle Küstengegegenden und Inseln der Notstand. Auf seinem Weg durch die Karibik tötete der Sturm bislang neun Menschen.

In Jamaika begannen die Menschen mit den Aufräumarbeiten. Bei dem Sturm wurden auf der Insel Bäume und Strommasten umgeknickt, es gab Überschwemmungen. Unzählige Straßen im ganzen Land waren unpassierbar. Insgesamt waren die Schäden aber weniger groß als befürchtet. "Es hätte viel schlimmer kommen können", sagte ein Mitarbeiter einer auf Umweltkatastrophen spezialisierten Versicherung. Er schätzte den durch "Dean" verursachten Versicherungsschaden auf 1,5 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro). (mit AFP)

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