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Kuba

© AFP

Hurrikan: Kuba versinkt - USA lehnen Hilfe ab

Hurrikan "Ike" ist weiter auf Zerstörungszug auf Kuba - nächstes Ziel ist die Hauptstadt Havanna. Der Westen Kubas war erst vor einer Woche von Wirbelsturm "Gustav" verwüstet worden. Angesichts der Schäden hat der Inselstaat die USA um Hilfe gebeten - und stößt auf Ablehnung.

Hurrikan "Ike" hat am Montag bei seinem zerstörerischen Zug über Kuba Kurs auf die Hauptstadt Havanna genommen. Nach Angaben des Staatsfernsehens riefen die Behörden für die 2,2-Millionen-Metropole höchste Alarmstufe aus. Damit galt für 13 der insgesamt 14 Provinzen auf der Karibikinsel höchste Sturmwarnung. Die Behörden rechneten damit, dass "Ike" am Dienstag Havanna erreicht. Zuvor hatte der Hurrikan in Haiti mehr als 61 Menschen in den Tod gerissen, die überwiegende Zahl von ihnen in einem einzigen Dorf

Castro: "Kuba befindet sich in Kriegszustand"

"Ike" war am Sonntagabend (Ortszeit) mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Stundenkilometern in Kuba auf Land getroffen. Bei seinem Zug über Land verlor er an Stärke und wurde vom US-Hurrikan-Zentrum NHC auf Kategorie zwei der fünfstufigen Saffir-Simpson-Skala zurückgestuft. Am Montag zog er mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 155 Stundenkilometern weiter westwärts. Der frühere Staatschef Fidel Castro sagte in einer im Fernsehen verlesenen Erklärung, das ganze Land befinde sich in einer Art "Kriegszustand". "So hart es uns auch treffen mag, unser Land ist im Stande, das Leben von Kubanern zu retten", betonte Castro. Der Westen Kubas war erst vor einer Woche von Hurrikan "Gustav" verwüstet worden

USA hält an Embargo fest

US-Außenministerin Condoleezza Rice hat derweil eine Bitte Kubas um Hilfe zur Beseitigung der Schäden nach Hurrikan "Gustav" zurückgewiesen. Am Rande ihres Besuchs in der marokkanischen Hauptstadt Rabat kritisierte sie vielmehr den Machtwechsel auf Kuba, wo Raul Castro die Amtsgeschäfte von seinem Bruder Fidel übernommen hatte. Kuba hatte Washington gebeten, den Kauf bestimmter Materialien zu erlauben.

In Haiti setzten die Behörden und internationale Helfer die Rettungsmaßnahmen nach dem Durchzug des Hurrikans fort. Allein im Ort Cabaret in der Nähe der Hauptstadt Port-au-Prince starben mindestens 57 Menschen durch "Ike"-Ausläufer, darunter viele Kinder. Laut Regierungschefin Michèle Pierre-Louis wurde das Dorf von zwei angeschwollenen Flüssen überschwemmt. In weniger als vier Wochen wurde Haiti nun schon von vier verheerenden Stürmen heimgesucht, mehr als 600 Menschen kamen ums Leben. Nach Angaben von Unicef sind in dem Staat 650.000 Menschen von den Folgen der Unwetter betroffen, darunter 300.000 Kinder.

Florida zum Notstandsgebiet erklärt

Im südlichen Florida bereiteten sich die Bewohner unterdessen auf das für Dienstagabend erwartete Eintreffen von "Ike" vor und deckten sich mit Trinkwasser, Benzin und Batterien ein. "Wir haben aus den Stürmen der Vergangenheit gelernt", sagte Rob Mitchell, Geschäftsmann aus Key West. Für den Süden Floridas mit den Metropolen Miami und Fort Lauderdale ist "Ike" laut NHC die größte Bedrohung seit dem Hurrikan "Andrew" 1992. US-Präsident George W. Bush erklärte Florida zum Notstandsgebiet. (saw/dpa/AFP)

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