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Zerstört durch "Maria": Guayama in Puerto Rico.

© Reuters/Carlos Garcia Rawlins

Update

Hurrikan "Maria": "Puerto Rico wird eine zerstörte Insel sein"

Für Puerto Rico könnte es einer der schwersten Wirbelstürme der Geschichte werden: Hurrikan "Maria" hat die US-Insel erreicht und große Schäden verursacht.

Hurrikan „Maria“ hat bei seinem Eintreffen in Puerto Rico große Schäden und Stromausfälle verursacht. Es gibt den Behörden zufolge Überschwemmungen und viele zerstörte Häuser in dem US-Außengebiet, das östlich der Dominikanischen Republik liegt. „Puerto Rico wird, wenn wir das hier überstanden haben werden, definitiv eine zerstörte Insel sein“, sagte der Direktor der Notfallbehörde, Abner Gómez, am Mittwoch in einer Pressekonferenz.

Gómez rief die Menschen dazu auf, bis Freitag nicht die Häuser zu verlassen, auch weil umstürzende Bäume ein großes Risiko darstellten. Gouverneur Ricardo Rosselló Nevares forderte US-Präsident Donald Trump auf, für die gesamte Insel mit ihren 3,4 Millionen Einwohnern den Katastrophenzustand zu erklären, um rasche Hilfsmaßnahmen zu veranlassen. „Maria“ war mit Windgeschwindigkeiten von 240 Kilometern pro Stunde auf Puerto Rico geprallt und brachte starken Regen mit.

Die Karibikinsel hatte sich zuvor auf einen der schwersten Wirbelstürme ihrer Geschichte vorbereitet. Zu befürchten waren stundenlange Orkanböen, Sturmfluten und sintflutartiger Regen. Gouverneur Ricardo Rosselló hatte die Bewohner dazu aufgerufen, sich schnellstmöglich in Sicherheit zu bringen. "Es bleibt noch Zeit, aber die Leute sollten sich beeilen", sagte er dem Sender CNN am späten Dienstagabend (Ortszeit). "Maria" werde der schlimmste Hurrikan sein, der die Insel in ihrer jüngsten Geschichte getroffen habe.

Das Nationale US-Hurrikan-Zentrum hatte den Sturm am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) von Kategorie fünf auf die zweithöchste Kategorie vier zurückgestuft. "Maria" erreichte den Angaben nach Windgeschwindigkeiten von immer noch bis zu 250 Kilometern pro Stunde und bleibt damit ein gefährlicher Sturm. US-Präsident Donald Trump erklärte den Notstand, damit möglichst schnell finanzielle und personelle Hilfen aus den USA eintreffen können.

Trump bezeichnet "Maria" auf Twitter als "Monster-Hurrikan"

Die Regierung Puerto Ricos richtete 500 Notunterkünfte auf der ganzen Insel ein. Rosselló teilte am frühen Mittwochmorgen auf Twitter mit, dass bislang 10.059 Menschen und 189 Haustiere in den bereitgestellten Unterkünften gezählt worden seien. Der Flughafen der Hauptstadt San Juan sollte geschlossen werden.

Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde: "Maria" hat Puerto Rico erreicht.
Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde: "Maria" hat Puerto Rico erreicht.

© imago/Zuma Press

In Gefahr sind alle dreieinhalb Millionen Puerto Ricaner. Meteorologen gingen aber davon aus, dass der Osten der Insel am stärksten von "Maria" betroffen sein wird. Bewohner müssen damit rechnen, dass ihre Häuser zerstört werden. Rettungskräfte sind aufgefordert, sich bei Windgeschwindigkeiten von 80 Kilometern pro Stunde selbst in Sicherheit zu bringen. Trump bezeichnete "Maria" auf Twitter als "Monster-Hurrikan". Den Puerto Ricanern sprach er seine Unterstützung aus. "Seid vorsichtig, wir sind mit unseren Herzen bei euch - und werden da sein, um zu helfen."

In Guadeloupe kamen mindestens zwei Menschen ums Leben

Der Sturm hat auf seinem Zug durch die Karibik bereits schwere Verwüstungen auf der Insel Dominica und im französischen Überseegebiet Guadeloupe angerichtet. Auf Dominica knickten Bäume um, Häuser wurden beschädigt und Straßen überflutet. "Wir haben alles verloren, was man mit Geld kaufen und ersetzen kann", schrieb Premierminister Roosevelt Skerrit auf Facebook und sprach von "großflächiger Zerstörung". Er fürchte, dass Menschen bei Erdrutschen ernsthaft verletzt oder getötet worden seien.

In Guadeloupe sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Zwei weitere würden nach einem Schiffbruch immer noch vermisst, berichteten der Sender Franceinfo und andere französische Medien am Mittwoch (Ortszeit) unter Berufung auf die örtliche Präfektur. Ein Opfer sei am Dienstag von einem umstürzenden Baum erschlagen worden, hieß es. Eine andere Person sei an der Küste gestürzt. Auf Bildern aus Guadeloupe waren zahlreiche umgeknickte Bäume zu sehen. 80.000 Haushalte waren laut Präfektur zunächst ohne Strom.

Erst kürzlich war Hurrikan "Irma" durch die Karibik gezogen und hatte unter anderem auf Barbuda sowie im US-Bundesstaat Florida erhebliche Verwüstungen hinterlassen. Mehrere Menschen kamen ums Leben. In vielen Gebieten dauern die Aufräumarbeiten noch an, während sich die Menschen nun für den nächsten Sturm wappnen müssen. (dpa)

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