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Hurrikan "Wilma": Florida im Alarmzustand

Monstersturm "Wilma" hat am Wochenende in Mexiko mindestens acht Menschen in den Tod gerissen und massive Zerstörungen angerichtet (Foto). Am Montag soll der Hurrikan auf die Südwestküste Floridas treffen.

Mexiko-Stadt/Washington - In Mexiko wurden die Häuser und Wohnungen von mindestens einer Million Menschen beschädigt. Der Hurrikan richtete die größten Schäden in Cancún und auf der Insel Cozumel an. Floridas Gouverneur Jeb Bush warnte die Bevölkerung des US- Bundesstaates eindringlich vor einer tödlichen Sturmflut. Viele Einwohner lehnten es jedoch ab, sich in Sicherheit zu bringen.

Die meisten Opfer des Wirbelsturms in Mexiko waren ertrunken oder von herumwirbelnden Ästen und Metallteilen erschlagen worden. Ein Mensch starb durch Glassplitter, als er den Sturm durch ein Fenster beobachten wollte. Die Scheibe sei durch den Wind förmlich «explodiert». Zwei Jugendliche starben nach Medienberichten bei einem Feuer, das eine herumfliegende Gasflasche ausgelöst hatte.

"Cancún ist zerstört"

Über das Ausmaß der Zerstörungen in der Stadt Cancún mit 600.000 Einwohnern berichtete ein Augenzeuge: Es sieht aus, als ob «ein Riese in der Stadt herumgetrampelt sei». «Cancún ist zerstört», sagte Vizeadmiral Martín Fernández. Die mexikanischen Behörden verloren jeglichen Kontakt zu der Ferieninsel Cozumel. Mexikos Präsident Vicante Fox sagte am Sonntag den zerstörten Regionen auf der Halbinsel Yucatán Finanzhilfen in Milliardenhöhe zu.

Florida werde bei der Regierung in Washington beantragen, die Region zum Katastrophengebiet zu erklären, sagte Bush am Sonntag in Tallahassee. Rund 2400 Armeeangehörige seien mobilisiert und weitere 3000 in Bereitschaft versetzt worden. Nach Angaben des nationalen Hurrikan-Zentrums in Miami ist nicht auszuschließen, dass der Sturm wieder zu einem bedeutenden Hurrikan der Kategorie 3 heraufgestuft werde. Angesichts einer bis zu vier Meter hohen Sturmflut müsse sich die Bevölkerung auf lebensbedrohliche Situationen einrichten. «Wilma» ist der 7. Hurrikan in 14 Monaten, der Florida heimsucht.

Alarmzustand herrschte auch in Kuba. Auf der Antillen-Insel wurden mehr als eine halbe Million Menschen in Sicherheit gebracht. Dort werden Erdrutsche und Überschwemmungen befürchtet.

Die deutschen Reiseveranstalter sagten alle Flüge in die vom Hurrikan betroffenen Gebiete ab. Eine Sprecherin des Deutschen Reisebüro- und Reiseveranstalterverbandes sagte am Sonntag, diese Regelung gelte bis einschließlich 2. November. Die Veranstalter nähmen Kontakt zu Kunden auf. Diese könnten sich über Hotlines informieren, die auf Internet-Seiten der Veranstalter zu finden sind.

Unterdessen erreichte Wirbelsturm «Alpha» die Insel Hispaniola mit den Ländern Dominikanische Republik und Haiti. Der 22. Tropensturm der Saison hatte sich südlich von Hispaniola über dem Meer aufgebaut und war mit 24 Kilometern pro Stunde nach Norden gezogen. (tso/dpa)

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