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ICE 3

© dpa

ICE-Achsenbruch: Aufklärung verzögert sich

Die Ermittlung des zuständigen Bundesamtes zum Fall der fehlerhaften ICE-Achsen zieht sich in die Länge. Währenddessen fordert Bahnchef Mehdorn eine Garantiezusage des Herstellers.

Das Gutachten zum ICE-Unfall vom 9. Juli in Köln lässt weiter auf sich warten. Die Studie zu dem Achsenbruch werde "wahrscheinlich nicht mehr in diesem Jahr" fertig, sagte die Sprecherin der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (Bam). Sie bestätigte damit Informationen des Hessischen Rundfunks. Der Zug war kurz nach der Ausfahrt aus dem Kölner Hauptbahnhof bei Schritttempo entgleist, niemand wurde verletzt. Ein Zwischenbericht der Bundesanstalt von Ende September ließ auf Materialermüdung als Ursache des Achsbruchs schließen. Der Abschlussbericht sollte nach früheren Angaben bis zum Jahresende vorliegen.

Die Sprecherin des Bundesamtes wollte zum Stand der Analyse nichts sagen. Auftraggeber des Gutachtens ist die Staatsanwaltschaft Köln, die in dem Fall ermittelt. In zwei anderen ICE-Achsen aus einer anderen Stahllegierung wurden bei Ultraschallkontrollen nach dem Unfall ebenfalls Risse gefunden.

Bahnchef fordert Garantien von Herstellern

Bahn-Vorstandschef Hartmut Mehdorn hatte den ICE-Hersteller Siemens Ende November noch einmal aufgefordert, für die Achswellen verbindliche Wartungsintervalle anzugeben. "Wir erwarten, dass die Industrie in den nächsten 14 Tagen endgültig für Klarheit sorgt", sagte Mehdorn dem Magazin "Der Spiegel".

Die ICE-Achsen sollen mindestens 30 Jahre halten und sollten ursprünglich alle 480.000 Kilometer überprüft werden. Wegen der Sicherheitsbedenken überprüft die Bahn die Achsen der Baureihen ICE 3 und ICE T alle 30.000 Kilometer. Im ICE-Verkehr gibt es deshalb auf einigen Strecken Behinderungen. (ml/dpa)

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