Panorama: ICE-Reisende stranden vor Wolfsburg

DEFEKTER ZUG]Wolfsburg/Berlin - Früher fuhren ICE mehrfach ohne Halt an Wolfsburg vorbei. An Heiligabend stoppte eine Panne den Superschnellzug der Bahn schon vor dem Bahnhof. Der ungeplante Halt auf freier Strecke hat die Zeitpläne von rund 400 Bahnreisenden gewaltig über den Haufen geworfen. Ein ICE der Deutschen Bahn blieb am Samstag gegen 8 Uhr 40 auf seiner Fahrt von Berlin nach Köln bei Gardelegen in Sachsen-Anhalt liegen. Erst nach stundenlangem Warten konnten die Fahrgäste in einen Ersatzzug umsteigen. Über zwei Stege mussten die zum Teil schwer bepackten Passagiere in den Zug auf dem Nachbargleis wechseln. Reisende rügten die Informationspolitik der Bahn im Zug. Lange sei es völlig unklar gewesen, wie es weitergeht, sagte ein Augenzeuge. Auch Hinweise auf Anschlusszüge habe es nicht gegeben. Für die Reisenden ergaben sich Verspätungen von etwa drei Stunden.

Unter anderem für Thomas Mosebach, der auf dem Weg zu seinen Eltern nach Warendorf war. „Dort war ich zum Mittagessen erwartet worden“, sagte er. Ein junger Mann, der auf dem Weg zur Familie nach Oldenburg war, konnte sein Ziel erst mit vier Stunden Verspätung erreichen.

Als Ursache für den ungeplanten Halt kommt eine festsitzende Bremse infrage. Die Untersuchungen dauerten aber noch an, sagte eine Bahnsprecherin am Montag. Eine endgültige Bestätigung gebe es daher noch nicht. „Die Verspätung tut uns leid“, sagte ein Bahnsprecher. An die Reisenden seien Gutscheine ausgegeben und auch kostenlos Getränke verteilt worden. Reisende stellten dies anders dar. Es habe nichts zu trinken gegeben mit dem Hinweis, dass es nicht für alle Passagiere reiche, sagte Mosebach. „Es gab eine Sorry-Karte, die ich jetzt ausfüllen und bei der Bahn einreichen muss.“ Der Ersatzzug hielt dann auch im Bahnhof von Wolfsburg, nachdem die Fahrgäste schon mehrere Stunden vor der Stadt auf freier Strecke gestanden hatten. DEFEKTER ZUG]dpa