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Panorama: Ich gestehe!: Cem Özdemir, Bundestagsfraktion die Grünen

Ein ganz besonders peinliches Erlebnis ereignete sich in der letzten Legislaturperiode in Bonn. Ich saß im Innenausschuss, wie jetzt auch, und wohnte in einem Abgeordneten-Bungalow in der Nähe vom Langen Eugen.

Ein ganz besonders peinliches Erlebnis ereignete sich in der letzten Legislaturperiode in Bonn. Ich saß im Innenausschuss, wie jetzt auch, und wohnte in einem Abgeordneten-Bungalow in der Nähe vom Langen Eugen. Die Innenausschüsse begannen um neun Uhr fünfzehn. Ich stand um kurz nach neun noch im Bad, musste aber pünktlich sein, da mein Tagesordnungspunkt gleich an erster Stelle stand. Ich sah noch einmal in den Spiegel und bemerkte, dass mein Hemdkragen oben einen dicken Knick hatte. Ich habe versucht, das mit der Hand hinzubiegen, ging aber nicht. Zum Ausziehen und Bügeln, war die Zeit zu knapp. Aber ich hatte ein Reisebügeleisen dabei und dachte: Ach, das kannst Du auch am Hals machen, wenn Du vorsichtig bist. Wie nicht anders zu erwarten, habe ich mir den Hals gleich mitgebügelt. Gott sei Dank habe ich mir das Bügeleisen im Reflex nicht auch noch über das Gesicht gezogen. Der Hemdkragen sah danach einigermaßen aus, aber ich hatte einen langen Strich am Hals. Ich ging also mit hochgezogenem Kragen in den Innenausschuss. Die Kollegen fingen an zu tuscheln: Was hat er denn da? Und fragten: Erzählen Sie doch mal von Ihrer Nacht gestern. Wie ein Knutschfleck sah es nicht wirklich aus, dafür war der Strich zu gleichmäßig und zu lang. Das führte also zu allerhand Theorien, was der Kollege Özdemir gestern Nacht gemacht haben könnte. Die Wahrheit habe ich nur meinen Mitarbeitern im Büro verraten. Und das war noch schlimmer, denn damit habe ich nur die Theorie bestätigt vom eitlen Mann, der sogar eine Verwundung in Kauf nimmt.

Bea Schnippenkoetter

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