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Panorama: Ich gestehe!: Würden Sie fremden Leuten eine Geschichte erzählen, die Ihnen peinlich ist? Hier traut sich einer

Ich bin seit zehn Jahren Weihnachtsmann und nehme meine Sache ernst. Schließlich bin ich ein prägendes Erlebnis.

Ich bin seit zehn Jahren Weihnachtsmann und nehme meine Sache ernst. Schließlich bin ich ein prägendes Erlebnis. Fünfzehn Besuche schaffe ich am Heiligen Abend. Wir singen "O Tannenbaum", ich verteile Geschenke und ziehe weiter. Einmal kam ich zu einer Familie, da herrschte - was an Weihnachten ja leider öfters vorkommt - dicke Luft. Der Vater saß vor dem Fernseher. Ich habe den Stecker rausgezogen. Das hat er geschluckt, schließlich bin ich 1,90 m groß. Das Peinlichste, was ich als Weihnachtsmann erlebt habe, war, dass ich mal in die falsche Familie geraten bin. Ich hatte mich vertan, eine falsche Nummer gewählt und man sagte mir, ich solle schnell kommen, sie warteten schon. Es kam mir irgendwie komisch vor, denn es war eine türkische Familie, aber ich bin hingegangen und habe kräftig mit allen gesungen. Sie sangen sehr schön. Es war eine richtig nette Großfamilie, die sich einen Jux mit mir gemacht hat. Es hat gedauert, bis ich dahinter kam, dass hier etwas nicht stimmte. Ein anderes Mal waren wir aus Versehen zu zweit, weil Vater und Mutter unabhängig voneinander den Weihnachtsmann bestellt hatten. Gott sei Dank waren wir gut in Form und haben uns die Bälle zugespielt: "Mensch, Du, Kollege, auch hier?" Die Nummer haben wir zu zweit durchgezogen. Weihnachtsmänner sind übrigens immer männlich. Einmal war ein Schwarzer unterwegs, da hat sich ein Familienvater beschwert und im nächsten Jahr einen Weißen bestellt. Als der dann zu der Familie kam, hat das Kind gerufen: "Das ist gar nicht der Weihnachtsmann, der ist ja nicht schwarz!"

Bea Schnippenkoetter

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