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Panorama: „Ich stecke in dicken Problemen“

Mordverdächtiger Türke entwischt der Polizei in seiner Heimat

Augsburg/Istanbul (dpa). Nach dem fünffachen Mord in Augsburg fahndet die türkische Polizei intensiv nach dem mutmaßlichen Täter. Der 37jährige Türke war kurz nach der Tat in seine Heimat geflogen. Wie türkische Zeitungen berichteten, wurde mit Razzien in Adana – der Heimatstadt des Mannes – nach ihm gesucht. Wenn der Beschuldigte in der Türkei festgenommen werden sollte, würde ihm wahrscheinlich in seiner Heimat der Prozess gemacht. Zwar gilt zwischen Deutschland und der Türkei das Europäische Auslieferungsübereinkommen von 1957. Doch nach dessen Bestimmungen haben die Unterzeichnerstaaten das Recht, eigene Staatsbürger nicht auszuliefern. Normalerweise liefere die Türkei eigene Staatsbürger nicht aus, sagte ein Sprecher des bayerischen Justizministeriums.

„Ich bin in Adana, ich stecke in dicken Problemen“, hatte der 37-jährige Tatverdächtige den türkischen Zeitungsberichten zufolge am Mittwoch einem Bekannten am Telefon gesagt. Familienangehörige hatten zuvor die Vermutung geäußert, dass sich der 37-Jährige nach Syrien oder Libanon abgesetzt haben könnte. Am Flughafen von Istanbul, wo der Mordverdächtige wenige Stunden nach dem Blutbad von Augsburg gelandet war, sei er der Polizei nur knapp entkommen. Möglicherweise aus Eifersucht soll der Mann in der Nacht zum Montag seine von ihm getrennt lebende Frau, deren siebenjährige Tocher Ela aus erster Ehe, die Großmutter, den Bruder der Ehefrau sowie einen Mann aus Tschechien erstochen haben. Die Leichen der vier türkischen Opfer sollen in ihrer Heimat beerdigt werden.

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