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Die Impfteams werden von Sicherheitsbeamten begleitet, um sie vor Angriffen der Taliban zu schützen.

© SHAHZAIB AKBER/dpa

Impfaktion in Pakistan: 37 Millionen Kinder sollen in drei Tagen gegen Polio geimpft werden

Es ist eine gefährliche Aktion: 100.000 Impfteams sollen binnen Tagen Millionen Kinder impfen. Die Taliban wollen das verhindern. In der Vergangenheit starben schon mehr als 100 Helfer.

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen sollen in Pakistan binnen drei Tagen 37 Millionen Kinder gegen Kinderlähmung (Polio) geimpft werden. Tausende Sicherheitsbeamte sollen die etwa 100 000 Impfteams während der Aktion beschützen, sagte der nationale Koordinator des Impfprogramms, Rana Safdar, am Montag zum Start der Kampagne. „Wir hoffen, dieses Mal 95 Prozent der Kinder unter fünf Jahren zu erreichen.“ Pakistan und Afghanistan sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO die einzigen Länder der Welt, in denen die Kinderlähmung noch übertragen wird.

Die Bewachung hat ihren Grund. Mehr als 100 Krankenschwestern, Impfhelfer und Polizisten wurden in den vergangenen Jahren bei Angriffen durch Islamisten getötet. Die radikalislamischen Taliban behaupten, die Impfungen gegen die Kinderlähmung seien eine Verschwörung zur Sterilisierung von Muslimen.

Kinderlähmung ist eine hoch ansteckende Virus-Erkrankung. Nach WHO-Angaben trifft die Infektion vor allem jüngere Kinder. Eine von 200 Infektionen führe zu dauerhaften Lähmungen. Von diesen Erkrankten sterben fünf bis zehn Prozent, weil die Atemmuskeln betroffen sind. (dpa)

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