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Panorama: In deutschen Tierparks sollen Raubtiere getötet werden

Nachwuchs im Löwenkäfig - während Zoo-Besucher sich über eine solche Attraktion freuen würden, könnte dies für die Verwaltungen der Tiergärten zum Problem werden. Weder gibt es genug Platz für die neue Raubtiergeneration, noch lassen sich die Löwenbabys vermitteln.

Nachwuchs im Löwenkäfig - während Zoo-Besucher sich über eine solche Attraktion freuen würden, könnte dies für die Verwaltungen der Tiergärten zum Problem werden. Weder gibt es genug Platz für die neue Raubtiergeneration, noch lassen sich die Löwenbabys vermitteln. Da hilft nur kurzer Prozess. Was sonst natürliche Feinde oder Krankheiten erledigen, übernimmt im Auftrag der Experten ein Veterinär: Er schläfert einen Teil des Löwenwurfs ein.

Der Nürnberger Zoo hat die in deutschen Tiergärten bislang intern geführte Diskussion über die Tötung überzähliger Raubtiere nun publik gemacht. In Dänemark, der Schweiz und den Benelux-Staaten sei diese Praxis ohnehin schon jetzt üblich und von der Öffentlichkeit akzeptiert, sagt der Nürnberger Tiergarten-Kurator Helmut Mägdefrau. Seinen Angaben zufolge wollen künftig auch Zoos in der Bundesrepublik mit der Giftspritze überzähligen Löwen, Tigern und Luchsen zu Leibe rücken. "Unter den großen deutschen Zoos sind wir uns da von der Sache her einig. Nur haben manche Scheu, an die Öffentlichkeit zu gehen."

So hat etwa der Verband Deutscher Zoodirektoren (VDZ) bereits vor Monaten auf einem Treffen in Rostock ein Papier zu dem konfliktträchtigen Thema erstellt, das der Öffentlichkeit bis heute nicht zugänglich ist. "Eine Mehrheit der Tagungsteilnehmer wollte das nicht", räumt Dieter Jauch, VDZ-Präsident und Direktor des Stuttgarter Zoos Wilhelma, ein.

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