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Panorama: In Niger wehren sich die Moslems gegen die Gleichberechtigung der Frau

Die Moslems in dem nordafrikanischen Land Niger laufen Sturm gegen einen kleinen Schritt zur Gleichberechtigung der Frau. Vertreter islamischer Verbände protestierten am Montagabend gegen die Unterzeichnung eines Abkommens gegen die Diskriminierung durch die Regierung.

Die Moslems in dem nordafrikanischen Land Niger laufen Sturm gegen einen kleinen Schritt zur Gleichberechtigung der Frau. Vertreter islamischer Verbände protestierten am Montagabend gegen die Unterzeichnung eines Abkommens gegen die Diskriminierung durch die Regierung. "Wir sind schockiert, das widerspricht dem Islam", sagte im Fernsehen der Sprecher der Islamverbände, Sani Elahdj Adam. Zuvor hatte die Militärführung der Anti-Diskriminierungskonvention der Vereinten Nationen zugestimmt. Nach Ansicht des Moslem-Sprechers gibt es dagegen keine Benachteiligung von Frauen: "In Niger genießen die Frauen alle Freiheiten, die der Islam vorschreibt: Sie werden weder geschlagen noch eingesperrt und sie werden nicht wie Sklaven behnadelt", sagte Adam.

Unter den Vorgängerregierungen konnten die Moslem-Verbände die Unterzeichnung des Abkommens, das aus aus den 80er Jahren stammt, erfolgreich verhindern. 80 Prozent der Bevölkerung in Niger sind Moslems. Ihre Vereinigungen gewannen in den vergangenen Jahren zunehmend an Einfluss. Kampagnen zur Verbreitung von Kondomen und anderen Verhütungsmitteln werden von ihnen regelmäßig verhindert. Westlich gekleidete Frauen, Prostituierte und Fraueneorganisationen waren wiederholt Ziele von Angriffen militanter Moslems.

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