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Indien: Falsche Eunuchen kassieren ab

Indiens Eunuchen bekommen zunehmend Konkurrenz von Betrügern. Im Bundesstaat Gujarat wurden jetzt zwei Männer festgenommen, weil sie sich als Eunuchen ausgegeben und abergläubische Familien mit schrillem Hokuspokus um ihr Erspartes gebracht haben sollen.

Bombay - Nach einem Bericht der Zeitung "DNA" ist die gut 40.000 Personen starke Eunuchen-Gemeinschaft des Bundesstaats zunehmend erbost über Scharlatane, die ihnen das Bettelgeschäft streitig machten.

"Zwei als Eunuchen verkleidete Männer kamen in mein Haus und wollten eine Reinigungszeremonie veranstalten, um böse Geister zu vertreiben", berichtete das Betrugsopfer Bhpendra Pandya. "Ich wollte ihnen nicht glauben, doch dann haben sie mich hypnotisiert, und ich habe ihnen 3600 Rupien (60 Euro) gegeben." Den Angaben zufolge wurden die beiden Männer wegen Betrugs angeklagt.

In Indien leben schätzungsweise eine Million Eunuchen, die ein Dasein am Rande der Gesellschaft fristen. Ihren Unterhalt verdienen sie sich oft dadurch, dass sie in Hochzeiten und andere Feste hereinplatzen und ihr schrilles Treiben erst beenden, wenn sie dafür bezahlt werden. Viele sind auf Betteln am Straßenrand und Prostitution angewiesen. Früher waren die Eunuchen Harems-Wächter. (tso/AFP)

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