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Inderinnen bekommen umgerechnet 18 Euro für eine Sterilisation.

© dpa

Indien: Spuren von Rattengift nach tödlicher Massen-Sterilisierung entdeckt

Nach einer Massen-Sterilisierung starben in Indien kürzlich 14 Frauen. Jetzt ist die Ursache offenbar aufgeklärt. Den Inderinnen sollen vergiftete Medikamente verabreicht worden sein.

Am Tod von bisher 14 Inerinnen nach einer Massen-Sterilisierung könnten vergiftete Medikamente schuld sein. Die Arzneimittel, die den Frauen nach dem Eingriff verabreicht wurden, hätten wahrscheinlich Zinkphosphid enthalten, teilten die Behörden des Bundesstaates Chhattisgarh am Samstag mit. Die Zink-Phosphor-Verbindung (Zn3P2) wird gewöhnlich zur Herstellung von Ratten- und Mäusegift verwendet.

„Die Symptome, die die Frauen zeigten, sind die, die gewöhnlich nach dem Konsum von Zinkphosphid auftreten, das allgemein in Rodentiziden verwendet wird“, sagte Alok Shukla von der Gesundheitsbehörde des Staates. Ein Arzt, der bereits festgenommen wurde, hatte am 8. November in einem Krankenhaus in Bilaspur 83 Frauen die Eileiter durchgetrennt. Fast alle klagten in den darauffolgenden Tagen über Schmerzen, Übelkeit und Fieber.

Nach dem Arzt waren auch der Besitzer der Arzneimittelfabrik Mahawar Pharma und sein Sohn festgenommen worden. Die Medikamente - ein Antibiotikum und ein Schmerzmittel - wurden zur chemischen Analyse in staatliche Labore geschickt. In Chhattisgarh gibt es wie in vielen anderen Teilen Indiens jedes Jahr zahlreiche Sterilisierungs-Camps. Es ist die mit Abstand häufigste Verhütungsmethode des Landes. (dpa)

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