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Indonesien: Merapi stößt weiter Asche aus

Der indonesische Vulkan Merapi hat einen Tag nach der wohl schlimmsten Eruption seit 100 Jahren am Samstag weiter kleinere Aschewolken in die Luft gestoßen. 200 000 Menschen haben die Gefahrenzone verlassen.

Jakarta - Vulkanologen registrierten erneut Aktivität im Krater. „Die Situation bleibt gefährlich“, sagte Sutopo Nugroho von der nationalen Katastrophenschutzbehörde. Der Flughafen in der nahe gelegenen Stadt Yogyakarta lag unter einer Schicht Vulkanasche und blieb geschlossen. Zahlreiche Fluggesellschaften fliegen auch die Hauptstadt Jakarta nicht mehr an. Elf lokale und internationale Airlines hätten alle Flüge von und nach Jakarta gestrichen, sagte ein Sprecher des International Airports am Samstag.

Am Merapi fanden Helfer am Samstag die Leichen weiterer Opfer, die bei der schweren Eruption in der Nacht zum Freitag ums Leben gekommen waren. Die Suche gehe weiter, sagte Helfer Bayu Gawtama. Die Zahl der Todesopfer seit dem Erwachen des Vulkans am 26. Oktober stieg auf mindestens 122. Fast 200 000 Menschen wurden inzwischen aus der unmittelbaren Gefahrenzone gebracht. Viele Anwohner hatten sich lange geweigert, zu gehen und ihr Vieh zurückzulassen.

Zunehmend bedroht ist Experten zufolge das buddhistische Heiligtum Borobudur, eine populäre Touristenattraktion Indonesiens. Der Tempel sei von einer drei Zentimeter dicken Ascheschicht bedeckt, sagte Marsis Sutopu von der Borobudur-Kulturerbestiftung. Der säurehaltige Staub könne die Steine angreifen und müsse deshalb rasch beseitigt werden.

Unterdessen erwachte auf den Philippinen der Vulkan Bulusan und spie Asche und Dampf bis zu 600 Meter hoch. Der rund 250 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Manila liegende Vulkan war zuletzt im Jahr 2007 ausgebrochen. Die umliegenden Bewohner wurden alarmiert, achtsam zu sein und mindestens vier Kilometer Abstand zum Krater zu halten.dpa

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